Matthias Piazza
Diese Fahrt dürfte Lokführer Roland Bucher nicht so schnell vergessen. Er fuhr am Donnerstag jene Fink-Komposition, welche die Marke von einer Million Kilometern erreichte, als erste jener sechs Züge dieses Typs, die seit 2012 im Einsatz sind. In den vergangenen 100 Monaten ist dieser dreiteilige Zug gut dreimal jährlich um die Welt gefahren und hat sie gesamthaft 25-mal umrundet. Dass er Kilometermillionär wurde, ist nicht ganz verwunderlich, fährt er doch seit dem 1. Oktober 2012 im planmässigen Verkehr. Die anderen fünf Züge aus der gleichen Serie wurden einige Wochen später in Betrieb genommen.
Die dreiteiligen Fink-Kompositionen sind aus dem Alltag der Zentralbahn (ZB) nicht mehr wegzudenken. Seit fast neun Jahren sind sie im S-Bahn-Verkehr Luzern–Wolfenschiessen und Luzern–Giswil im Einsatz, aber auch im Regionalverkehr auf der Berner Seite des Brünigs, zusammen mit den Spatz-Kompositionen. In den Nebenverkehrszeiten fahren die Fink-Züge als Interregio zwischen Luzern und Engelberg oder werden an die siebenteilige Adler-Komposition angehängt, die als Luzern–Interlaken-Express zwischen Luzern und Interlaken Ost verkehrt. Die dreiteiligen, vollklimatisierten Fahrzeuge mit Zahnradantrieb, knapp 150 Sitzplätzen, Panoramafenstern, Kundeninformationssystemen und Niederflureinstiegen läuteten 2012 zusammen mit den neuen Adler-Zügen bei der ZB ein neues Komfortzeitalter ein.
Schon die dritte Fink-Serie bestellt
Nach den guten Erfahrungen mit dem «Fink» beschaffte die ZB 2016 fünf weitere solcher Züge. Und Anfang dieses Monats wurde mit dem Lieferanten Stadler Rail AG im thurgauischen Bussnang der Kaufvertrag für sieben weitere Fink-Züge abgeschlossen. Zur Bestellung in der Höhe von 114 Millionen Franken gehören auch zwei siebenteilige Adler-Kompositionen als Ergänzung zu den vier «Adlern», die schon seit 2012 als Interregio zwischen Luzern und Interlaken Ost verkehren. Ein solcher hat im Herbst 2018 die Marke von einer Million Kilometern erreicht. Ab 2025 sollen die zwei neuen «Adler» als Interregio Luzern–Engelberg die alten und teils störungsanfälligeren Kompositionen ablösen.
Mit einer Million Kilometern ist noch nicht Schluss. Gut möglich, dass es für eine zweite und vielleicht gar für eine dritte Million reicht. «Wir rechnen mit einer Lebensdauer von mindestens 30 Jahren bei diesen sehr zuverlässigen Fink-Kompositionen», sagt auf Anfrage ZB-Mediensprecher Thomas Keiser.