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Luzern

Der ehemalige Verkehrshaus-Direktor und Kantonsingenieur Fredy Rey ist verstorben

Weggefährten beschreiben ihn als Mann mit Visionen. So habe er das Verkehrshaus modernisiert und sei einer der Vordenker der Grossprojekte Durchgangsbahnhof sowie Bypass gewesen.

Fredy Rey im Jahr 2006 als Kantonsingenieur.
Bild: Bild: Archiv Luzerner Zeitung

Durch einen Verkehrsunfall ist der Ebikoner Fredy Rey Mitte Oktober im Alter von 75 Jahren gestorben. Das ist einer kürzlich veröffentlichten Todesanzeige zu entnehmen. Rey war von 1986 bis 2002 Direktor des Verkehrshauses, danach arbeitete er bis zu seiner Pension 2009 als Luzerner Kantonsingenieur.

Henry Wydler, langjähriger Vizedirektor des Verkehrshauses und damit enger Mitarbeiter von Fredy Rey, erinnert sich: «Er war eine prägende Persönlichkeit und ein guter Direktor. Er hat das Museum in einer wichtigen Erneuerungsphase geleitet.» Grosse Projekte unter Rey waren das Imax Filmtheater, das 1996 eröffnet worden ist, und die Aufarbeitung der Sammlung.

Das Verkehrshaus wurde modernisiert

Rey habe das Verkehrshaus in einer schwierigen Zeit übernommen, sagt Wydler. «Damals gab es immer mehr konkurrenzierende Museen, die Besucherzahlen gingen zurück.» Daher sei wichtig gewesen, neue Attraktionen wie das Filmtheater zu schaffen, um wieder mehr Publikum anzulocken – was am Ende auch gelungen sei. Auch die klassischen Ausstellungen seien mit interaktiven und audiovisuellen Elementen modernisiert worden.

Weiter habe Rey mit der Einführung von Computern an den Arbeitsplätzen einen ersten Digitalisierungsschritt vollzogen, sagt Wydler. Auch später umgesetzte Erneuerungsschritte wie die neue Halle Strassenverkehr oder die Attraktivierung des Innenhofs seien bereits während Reys Zeit als Direktor angedacht worden.

Schon früh ein Befürworter von Tempo 30

In seine Zeit als Kantonsingenieur fielen unter anderem die Bewältigung des Hochwassers 2005, die Planung des Seetalplatz-Umbaus, des Anschlusses Rothenburg oder des Rontal-Zubringers. Er sei «visionär und zukunftsorientiert» gewesen, heisst es auf Anfrage beim Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement. So habe Rey sich schon damals für Tempo 30 ausgesprochen – auf Kantonsstrassen wird das erst seit kurzem umgesetzt .

Dass Rey Elektro- und nicht Bauingenieur war, habe zu Beginn für viele Diskussionen gesorgt, sagt alt Regierungsrat Max Pfister (FDP), der damals sein Vorgesetzter war. «Aber er hat einen super Job gemacht.» Auch Pfister bezeichnet Rey als Visionär. Er habe in die Zukunft gedacht. «Er war einer der Mitautoren der Jahrhundertprojekte Durchgangsbahnhof und Bypass.» Aufgrund der prognostizierten Zunahme der Zugpassagiere und des Verkehrsaufkommens auf den Autobahnen sei damals die Erkenntnis gereift, dass es neue Lösungen braucht, um die Mobilität zukünftig zu bewältigen.

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