notifications
Luzern

Der ehemalige Gemeindepräsident Hans Moos im «Geschichtsflow» – das historische Buch zu Ballwil ist da

Ein Trägerverein, eine Autorin, zwei Autoren und viele Stunden ehrenamtliche Arbeit: Im Buch «Vom Mammutzahn zur Seetalbahn» steckt mehr als nur die Geschichte zu Ballwil. Jetzt ist das erste Band bereit – der zweite Teil folgt spätestens 2023.
Nach dem Gespräch liessen sich Miriam Marti Zemp und Hans Moos mit dem Buch vor der Kapelle Gibelflüh fotografieren. (Bild: Janick Wetterwald (25. November 2021))
Der erste von zwei Bänden bietet 280 Seiten rund um die Geschichte von Ballwil. (Bild: Janick Wetterwald (25. November 2021))

Janick Wetterwald

Janick Wetterwald

Gibelflüh, Gemeinde Ballwil. Nur unweit von der Kapelle spricht Hans Moos in seinem Wohnzimmer über Ritter, die alten Römer, Landvögte. Ebenfalls am Tisch sitzt Miriam Marti Zemp. Sie ist Präsidentin des Vereins «Buchprojekt zur Geschichte Ballwil». Hans Moos ist einer der Initianten und Mitautor des 280-seitigen ersten Bands mit dem Titel «Vom Mammutzahn zur Seetalbahn». Ein Exemplar liegt auf dem Tisch. Den Einband hat die aus Ballwil stammende Künstlerin Gurli Bachmann gestaltet. Für die Bevölkerung ersichtlich ist das Kunstwerk erst an der Vernissage am Samstag.

Zurück zum Inhalt, zu Ballwil im Rückspiegel, wie es auch auf dem Buch steht. Und es geht weit zurück, bis in die Urzeit, bis zu den Mammuts. Eine Zeit, die das kleine Dorf im Spätsommer 2006 wieder einholte. Hans Moos erklärt:

«Der Fund des Mammutzahns war für die Geschichte von Ballwil ein Glücksfall.»

Der 77-jährige gebürtige Ebikoner lebt seit 35 Jahren in Ballwil und schreibt in seinem «Tagesausflug in ferne Jahrtausende» gleich zu Beginn über den sensationellen Fund – Moos war damals Gemeindepräsident.

Ein Projekt mit breiter Trägerschaft

Über verschiedene Anlässe kam Hans Moos in den «Geschichtsflow». Er fand im Mitautor Paul Bernet einen Verbündeten. Zu dritt trieben sie das Projekt voran, verfassten ein kleines Konzept und diskutierten es in einer Begleitgruppe. Im Gemeinderat fand Moos in Benno Büeler, seinem Nachfolger als Präsident, einen hilfsbereiten Partner.

«Als die Sache dann konkret wurde, fassten wir die Gründung eines Trägervereins ins Auge», sagt Moos. Es sei ihm wichtig, dass dieses Buchprojekt nicht auf einzelnen Schultern lastet, sondern breit in der Bevölkerung abgestützt ist. So entstand der Verein unter der Leitung der heute 49-jährigen Miriam Marti Zemp. Die gebürtige Ruswilerin zog es vor 25 Jahren nach Ballwil. Sie erklärt ihre Motivation wie folgt:

«Es ist für mich eine Ehre, bei so einem Projekt mitbeteiligt zu sein.»

Dazu erinnert sie sich: «In Ruswil habe ich so ein Buch erhalten – und ich habe es heute noch.» Die Lehrerin war und ist noch immer in einigen Vereinen aktiv und engagiert sich gerne für solche Projekte.

Historische Bilder zur Gemeinde Ballwil:

Der Verein besteht mittlerweile aus rund 40 Mitgliedern. Der Vorstand kümmerte sich in den letzten Jahren um die Organisation rund um das Buch. Dazu gehört natürlich auch die Beschaffung von finanziellen Mitteln. Neben der Gemeinde und der Kirchgemeinde unterstützen einige Institutionen und viele private Geldgeber das Buch. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 100'000 Franken.

Der zweite Band folgt spätestens 2023

Die beiden Autoren Hans Moos und Paul Bernet sowie der Vereins-Vorstand arbeiten ehrenamtlich. «Die umfassenden Recherchen der ausgewiesenen Historikerin Waltraud Hörsch zum Mittelalter werden entlöhnt», sagt Moos. Für die sehr aufwendige Arbeit der Autorin sei der Betrag aber bescheiden. «Der Teil zum Mittelalter wurde viel grösser und detaillierter als erwartet.» Dies sei dann auch ein Grund gewesen, wieso es nun zwei Bände gibt.

Der zweite Grund ist, dass die Beteiligten der Bevölkerung nach langer Zeit des Wartens endlich etwas liefern wollen. Das Interesse ist vorhanden. Die Vereinspräsidentin kann das mit Zahlen belegen: «300 Bücher sind bereits vorbestellt. Insgesamt haben wir 600 Exemplare gedruckt.» Der zweite Band folge nächstes Jahr, oder spätestens 2023.

Bis dahin haben die Interessierten mit dem umfassenden ersten Band viel Lesestoff. Wer es nicht am Stück lesen will, der kann problemlos immer wieder reinschauen und sich von der Geschichte der Gemeinde Ballwil packen lassen.

Die Vernissage findet am Samstag, 27. November, um 16 Uhr im Gemeindesaal in Ballwil statt (Zertifikatspflicht). Anmeldung für die Vernissage sowie Bestellungen des Buchs via E-Mail an zemp-marti@bluewin.ch oder per Telefon 041 448 08 71. Der Preis für das Buch liegt bei 38 Franken. In diesem Preis ist der zweite Band inklusive.

Kommentare (0)