notifications
Kolumne «Stadtwärts»

Der dreifache Roman Hodel

Der Name Roman Hodel kommt mehr vor als man denkt und sorgt im Ressort immer wieder mal für Irritation.

Unlängst hat sich Kollega Stadler in dieser Kolumne darüber ausgelassen, wie oft sein Name falsch geschrieben werde – beim Vorname Matthias fehle oft ein «t» und statt Stadler stehe Stalder. Letzteres übrigens macht mich gerade gluschtig auf eine Stalden-Crème, Chocolat wenn schon. Aber das nur so nebenbei. Jedenfalls möchte ich beim Thema anknüpfen.

Auch mein Name sorgt ab und an für Irritation. In unserem Ressort heisst jemand Knobel, jemand hiess Vogel und ich eben Hodel. «Und wer ist nun am Apparat?», war immer wieder mal zu hören. Oder dann rief mich kürzlich eine Redaktionskollegin eines ganz und gar anderen Ressorts an. Sie so: «Wo bleibst du, wir warten auf dich?» Ich so: «Wer ist wir? Ich weiss nicht, von welchem Treffen du sprichst.» Dann ist es ruhig. Sie plötzlich: «Ui, sorry, jetzt ist mir alles klar, du bist der falsche Roman Hodel!»

Es ist so: im Raum Luzern gibt es einen Roman Hodel, der jünger ist als ich – und preisgekrönt im Gegensatz zu mir. Mit seinem Kurzfilm «Das Spiel», den ich empfehlen kann, brillierte er 2020 am Filmfestival von Venedig. Dieser Roman Hodel ist auch DJ und gelegentlich tanzen wir auf dem selben Dancefloor. Im vergangenen Sommer zum Beispiel auf dem landesweit besten Festival dieser Art, wie ich finde, vor den Toren Luzerns. An jenem Wochenende war einer Erzählung zufolge sogar ein dritter Roman Hodel zugegen. Noch viel jünger als ich. Was aber aufzeigt, dass das Tragen dieses Namens für einen guten Musikgeschmack bürgt.

Also gut, drei Roman Hodel in der Region Luzern. Damit komme ich zurecht. Mitte der 1990er Jahre, als ich meine erste eigene Wohnung im Obernau bezog, gab es laut dem Hundertelfi – für jüngere Semester: das war die telefonische Auskunft für Telefonnummern – in der ganzen Schweiz nur noch einen weiteren Roman Hodel, im Kanton Zürich.

Was das falsch Schreiben meines Namens betrifft, so kann ich tatsächlich nicht von so vielen Erlebnissen berichten wie Kollega Stadler. Aber ich bin tendenziell immer erleichtert, wenn die Leute auf Briefen und in E-Mails bei meinem Nachnamen das «L» nicht mit einem «N» verwechseln.

Kommentare (0)