notifications
Uri

Der Dorfladen ist eine Erfolgsgeschichte

Am 31. März und am 1. April wird das fünfjährige Bestehen des Dorfladens in Unterschächen gefeiert – wegen Corona in kleinerem Rahmen.
Genossenschaftspräsident Hans Muheim freut sich mit den Geschäftsleiterinnen Marlen Herger (rechts) und Priska Müller über die positive Entwicklung des Dorfladens. (Bild: Bruno Arnold (Unterschächen, 15. März 2021))

Bruno Arnold

Vor ziemlich genau fünf Jahren, am 31. März 2016, haben Marlen Herger und Priska Müller in den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Alpenrose in Unterschächen den neuen Dorfladeneröffnet. Betrieben wird er nach dem «Prima»-Konzept der Volg Konsumwaren AG. Das heisst: Volg ist die Hauptlieferantin. Zum Sortiment gehören etwa frisches Gemüse und Früchte, Brot, Backwaren, Milch- und Molkereiprodukte, Fleisch, alkoholische und nichtalkoholische Getränke, aber auch Haushalt- und Papeterieartikel sowie Körperpflegeprodukte und vieles mehr. Die Geschäftsleiterinnen, die eine GmbH gegründet haben, können zudem Produzenten oder Lieferanten nach eigener Wahl berücksichtigen und so eine gewisse Unabhängigkeit bewahren. Verkauft werden unter anderem einheimische Alpprodukte wie Käse, Joghurt, Molke und Ziger, aber auch Kräutersalz oder Tomatensauce. Ausserdem sind in der ehemaligen «Alpenrose» die Postagentur und eine heimelige Kaffee-Ecke integriert.

«Wir wollen, dass das Dorf lebendig bleibt und dass die Unterschächner mit dem Dorfladen in der ‹Alpenrose› eine neue Begegnungsstätte erhalten, welche die Gemeinschaft fördert», erklärten Marlen Herger und Priska Müller anlässlich der Eröffnung im März 2016. «Wir tun diesen Schritt im vollen Bewusstsein, dass wir damit auch ein Risiko eingehen.» Fünf Jahre später sind sich die beiden Frauen einig: «Unsere Hauptziele haben wir erreicht, der Laden ist eine Erfolgsgeschichte und entwickelt sich noch immer positiv. Wir sind wirklich erfreulich gut unterwegs.»

Die Kundschaft zeigt sich solidarisch

Hans Muheim-Schuler ist Präsident der rund 250 Mitglieder zählenden Genossenschaft Dorfladen Unterschächen. Auch er zieht nach fünf Jahren eine äusserst positive Bilanz. «Das Geschäftsmodell funktioniert.» Das heisst: Die Genossenschaft stellt die Infrastrukturen zur Verfügung, die beiden Geschäftsleiterinnen und die drei Teilzeitangestellten sorgen für eine freundliche und kompetente Bedienung und für ein breit gefächertes Food- und Non-Food-Angebot. Er betont aber gleichzeitig: «Der Genossenschaftsgedanke muss spielen. Wenn die Kundschaft nicht mitmacht, nützen die besten Angebote und alle Bemühungen der Verantwortlichen nichts.»

Das wissen auch die beiden Geschäftsleiterinnen – und sind des Lobes voll über die Solidarität der Einheimischen. «Sie haben erkannt, dass der Dorfladen nur dann überleben kann, wenn das Angebot auch genutzt wird», sagt Priska Müller. Ihre Geschäftspartnerin Marlen Herger ergänzt: «Der grosse Teil der Bevölkerung kauft wirklich regelmässig bei uns ein und nicht nur dann, wenn eine Kleinigkeit fehlt.» Was die beiden Geschäftsleiterinnen für ihre weitere Tätigkeit besonders optimistisch stimmt: «Auch viele junge Familien unterstützen uns fast täglich, und sie sind schliesslich unsere Zukunft.»

Pandemie hatte auch positive Aspekte

«Zum guten Geschäftsgang tragen neben der einheimischen Bevölkerung aber auch Wanderer, Ferienwohnungsbesitzer und Durchreisende bei», hält Marlen Herger fest. Gerade das Coronajahr 2020 habe sich diesbezüglich äusserst positiv auf den Umsatz des Dorfladens ausgewirkt. Vor allem aus zwei Gründen: Zum einen konnte der Dorfladen während des Lockdowns im Frühling eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit spielen. Anderseits machten im Sommer 2020 vermehrt Schweizer im Schächental Ferien. Die temporären Stellplätze beim Langlaufzentrum, die sogenannte «TempCamps», wurden rege benützt. «Das hat dazu beigetragen, dass wir im Dorfladen zusätzliche Einnahmen generieren konnten», erklärt Marlen Herger. «Das dürfte wohl auch im kommenden Sommer nicht viel anders sein. Im Juli und August 2021 wird der Dorfladen deshalb zusätzlich auch am Donnerstagnachmittag geöffnet sein.»

Postagentur wird kundenfreundlicher

Ein sehr wichtiges Standbein ist seit der Eröffnung des Dorfladens die integrierte Postagentur. Jede Paketaufgabe, jeder Briefversand, jede Sendungsabholung, jede Einzahlung und jeder Bargeldbezug bedeuten zusätzlichen Umsatz für den Dorfladen. Mit einem neuen bedienten Modul wird das Dienstleistungsangebot ab Mitte Mai 2021 noch effizienter und kundenfreundlicher gestaltet. «Eigentlich wollten wir das 5-Jahr-Jubiläum in etwas grösserem Rahmen feiern, unter anderem mit Kaffee und Gipfeli für die Kundschaft», erklärt Marlen Herger. «Doch die aktuelle Coronasituation lässt dies nicht zu.» Am 31. März und 1. April wird die Kundschaft aber mit einem kleinen Präsent beschenkt. Zudem gibt es bei einem Wettbewerb attraktive Preise zu gewinnen.

Der Dorfladen ist wie folgt geöffnet: Montag und Donnerstag: 7.30 bis 12 Uhr; Dienstag, Mittwoch und Freitag: 7.30 bis 12 und 14 bis 18 Uhr; Samstag: 7.30 bis 14 Uhr. Im Juli und August ist der Dorfladen zusätzlich am Donnerstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr offen.

Kommentare (0)