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Monitoring

Der Blick auf das Bankkonto bereitet Luzerner Bevölkerung Sorgen: So steht es um die Lebensqualität im Kanton

Anhand von 63 Sozialindikatoren untersucht der Kanton Luzern die Lebensqualität der Bevölkerung. Die neuesten Daten zeigen: Viele Menschen sind mit ihrer finanziellen Situation unzufrieden, nicht zuletzt wegen der steigenden Krankenkassenprämien. 

Ein Grossteil der Luzerner Bevölkerung ist mit der finanziellen Situation unzufrieden.
Bild: Bild: Christian Beutler / Keystone

Seit einigen Jahren untersucht Luzerner Statistikamt Lustat die Lebensqualität der Bevölkerung im Kanton Luzern anhand von 63 Sozialindikatoren – diese reichen von der Arbeit über die Freizeit bis hin zum Wohnen. Aktuell entwickeln sich 28 dieser Indikatoren in die gewünschte Richtung, wie Lustat in einer Mitteilung schreibt.

Bei 16 Indikatoren ist ein unerwünschter Verlauf zu beobachten. Die restlichen Indikatoren zeigen nur schwache Veränderungen an und werden weder positiv noch negativ beurteilt, oder ihre Entwicklung bewegt sich in einem Bereich, der keine statistisch gesicherte Aussage erlaubt und keine Bewertung ermöglicht.

Positiver Trend im Bereich Bildung und Arbeit

Im Bereich «Bildung und Arbeit» lässt sich ein positiver Trend beobachten: Fünf von sieben Indikatoren zeigen in die gewünschte Richtung, zwei verlaufen negativ. Positiv gewertet wird, dass sich der Anteil Personen mit nachobligatorischer Ausbildung in den letzten zehn Jahren leicht erhöht hat. Ausserdem sind es heuer weniger Personen, welche die Schule frühzeitig abgebrochen haben.

Auch die Erwerbsbeteiligung der älteren Bevölkerung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Frauen und Männern entwickeln sich gemäss Sozialindikatoren von Lustat in die gewünschte Richtung. Negativ bewertet werden hingegen die Zunahme der Erwerbslosigkeit sowie die steigende Angst vor einem Arbeitsplatzverlust.

Finanzielle Situation bereitet Sorgenfalten

In grossen Teilen der Luzerner Bevölkerung bereitet der Blick auf das Bankkonto Sorgen. Fünf von neun Indikatoren zeigen im Bereich «Finanzielle Situation» in die falsche Richtung. So steigen etwa die Krankenkassenprämien stetig an, auch die Einkommensungleichheit zwischen den Haushalten wird grösser, genauso wie die Steuerbelastung. Immer mehr Luzernerinnen und Luzerner sind mit ihrer finanziellen Situation unzufrieden.

Lebensformen und soziale Netze: Kein Indikator zeigt in gewünschte Richtung

Im Bereich «Lebensformen und soziale Netze» weist kein Indikator in die gewünschte Richtung. Negativ beurteilt werden die Indikatoren zur ausserfamiliären Unterbringung, zur Einsamkeit und zu Suiziden. Im Bereich «Wohnen» hingegen ist ein grösstenteils positives Muster zu erkennen.

Im Vergleich zu den ersten drei Datenjahren wird die Entwicklungen der Leerwohnungsziffer positiv gewertet, genauso die abnehmende räumliche Distanz zu Dienstleistungen sowie die rückläufige Wohnraumunterversorgung.

Mehrheitlich positive Entwicklung im Gesundheitsbereich

Im Bereich «Gesundheit» weisen drei Indikatoren in eine positive Richtung: Verfrühte Todesfälle werden seltener, der Anteil an hochbetagten Personen in stationärer Pflege nimmt ab und immer mehr Luzernerinnen und Luzerner sind körperlich aktiv. Negativ bewertet wird einzig die Entwicklung beim Übergewicht.

Negative Entwicklung im Bereich «Freizeit und Kultur»

Im Bereich «Sicherheit» entwickeln sich alle Indikatoren wie gewünscht, so Lustat. Eher positiv präsentiere sich die Lage im Bereich «Umwelt»: Hier weisen fünf von sieben Indikatoren eine positive Entwicklung auf. Einzig die Zufriedenheit mit dem Umweltzustand fällt negativ aus. Anders sieht es im Bereich «Freizeit und Kultur» aus: Dort ist das Bild nämlich mehrheitlich negativ: Drei Indikatoren entwickeln sich nicht wie gewünscht, nur zwei verlaufen in die richtige Richtung. (pl)

Alle Sozialindikatoren finden Sie auf der Internetseite von Lustat

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