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Nidwalden

Der Bau der neuen Fliegersiedlung in Stans beginnt

In der ersten Etappe entstehen zwei vom insgesamt sechs neuen Mehrfamilienhäusern im Zentrum von Stans.
Einsatz für den Abbruch-Bagger am Spatenstich für die Fliegersiedlung. (Bild: Martin Uebelhart, Stans, 29. Oktober 2019)

Martin Uebelhart

Von einem historischen Tag sprach Kilian Duss, Präsident der Wohnbaugenossenschaft DMP, am Dienstag beim Spatenstich für die neue Fliegersiedlung in Stans. «Wir mussten einige Jahre warten, bis wir mit dem Bau anfangen konnten», hielt er fest. Die Idee, die in die Jahre gekommenen Häuser zwischen der Tottikon- und der Büntistrasse durch Neubauten zu ersetzen, hatte Duss’ Vorgänger Andreas Gfeller vor rund zehn Jahren. 2014 war der Gestaltungsplan aufgelegt worden. Eine Einsprache konnte nicht erledigt werden und wurde durch mehrere Instanzen weitergezogen. «Zum Glück nicht bis vor Bundesgericht», so Kilian Duss. Und nun feierte der Vorstand der Genossenschaft zusammen mit Andreas Gfeller, dem Architekturbüro, den Bauberatern, Baufirmen und auch einer Vertretung der Gemeinde Stans den Baustart des Projekts.

«Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht», sagte Claudio Clavadetscher. Er hatte mit seiner Architektur & Baumanagement AG 2012 den Projektwettbewerb gewonnen. Es gebe bei aller Verzögerung auch positive Punkte. So sei das Zinsumfeld nach wie vor freundlich und dank geänderter Gesetze sei nun auch ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch beim Strom möglich. Kilian Duss ergänzte, dass Fotovoltaikanlagen auf den Dächern zu Beginn der Planungen noch kein Thema gewesen seien. In der Zwischenzeit habe sich das geändert.

Clavadetscher sprach von einem Leuchtturmprojekt für Stans, die Genossenschaft, aber auch für sein Büro. Nicht zuletzt deshalb, weil man mit dem Projekt die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft verfolge.

In einer ersten Etappe entstehen nach dem Abriss von zwei der alten Genossenschaftshäuser innert eines guten Jahres zwei neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 Wohnungen. Kilian Duss geht nach heutiger Planung davon aus, dass im Sommer 2021 mit dem Bau der zweiten Etappe begonnen werden kann. Nach Vollendung des Projekts werden in sechs Häusern 86 Wohnungen zur Verfügung stehen. Die Genossenschaft hat für den Bau 40 Millionen Franken gesprochen. «Es wäre natürlich schön, wenn wir den Kredit nicht ausschöpfen müssten», sagte Kilian Duss im Gespräch mit unserer Zeitung.

Genossenschaft baute erste Häuser im Jahr 1942

Die Wohnbaugenossenschaft der Direktion der Militärflugplätze Stans, wie sie mit vollem Namen heisst, wurde 1941 gegründet. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Flugplatz Buochs aufgebaut, rund 400 Personen – vor allem Fachpersonal – wurden von Dübendorf in den Kanton Nidwalden verlegt. Seit 1942 prägen die zehn Vierfamilienhäuser der Wohnbaugenossenschaft – die «Fliegersiedlung» – das Ortsbild von Stans.

Zu Beginn der 70er-Jahre realisierte die Genossenschaft weitere Siedlungen am Schützenmattring in Buochs und im Gebiet Breiten in Stans. Vier der alten Mehrfamilienhäuser im Zentrum von Stans sollen als Zeitzeugen erhalten bleiben und saniert werden. Der teilweise Erhalt der Siedlung habe sich in enger Absprache mit der Denkmalpflege ergeben, so Duss. «Wir werden uns gegen Ende des Baus der zweiten Etappe mit den Details der Sanierung beschäftigen.» Erste Vorabklärungen seien schon getroffen worden.

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