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Nidwalden

Der Bahnübergang Bünt soll aufgehoben werden

Er diente als Zufahrt für einen Bauernhof. Nun plant die Zentralbahn, den Bahnübergang bei Oberdorf aufzuheben. Für die neue Zufahrt braucht es noch den Segen der Gemeindeversammlung.
Der Bahnübergang Bünt. (Matthias Piazza (Oberdorf, 18. August 2021))

Matthias Piazza

Wer zum Bauernhof Unter Bünt will, muss das Strässchen nehmen, das bei der Engelbergstrasse abzweigt und die Linie der Zentralbahn kreuzt. Viermal in der Stunde blinkt's und es senken sich die Barrieren, weil ein Zug durchfährt. Benutzt wird er nur für das Gebiet Unter Bünt. Denn das Strässchen endet in einer Sackgasse, auch für Fussgänger.

Bis Anfang nächsten Jahres will die Zentralbahn diesen Bahnübergang aufheben, wie dem Amtsblatt vom 18. August zu entnehmen ist. Der Weg zum Bahnübergang soll renaturiert werden. Stattdessen will die Zentralbahn auf der Nordseite eine Zufahrtsstrasse über die Wilstrasse bauen.

Aufheben statt sanieren

Auslöser für diesen Schritt war der Zustand des Bahnübergangs. «Beim Bahnübergang wären Sanierungen angestanden. Der Barrierenantrieb und sonstige Anlagenteile hätten ersetzt werden müssen. In solchen Fällen überlegen wir uns immer, ob sich dies lohnt oder ob man den Bahnübergang aufheben kann», sagt Gunthard Orglmeister, Leiter Infrastruktur bei der Zentralbahn. «Zudem birgt auch ein gesicherter Bahnübergang ein gewisses Sicherheitsrisiko.»

Auf 60'000 Franken beziffert die Zentralbahn die Kosten für den Rückbau der Anlage, die Renaturierung und den Bau der neuen Zufahrtsstrasse. Die Sanierung des Übergangs hätte gemäss Orglmeister ein Mehrfaches davon gekostet. Bis Ende 2014 mussten sämtliche Bahnübergänge in der Schweiz entweder gesichert, das heisst, mindestens mit Blinklichtern ausgerüstet oder aufgehoben werden. Weil der Übergang Bünt bereits mit Blinklicht und Barriere ausgestattet war, sei damals eine Aufhebung nicht zur Debatte gestanden, erklärt Gunthard Orglmeister, darauf angesprochen.

Froh um Aufhebung des gefährlichen Übergangs

«Es macht Sinn, diesen Bahnübergang durch eine Erschliessung über die Wilstrasse zu ersetzen», sagt dazu Gemeindepräsidentin Judith Odermatt-Fallegger. «Der Übergang mit der nahen Einfahrt in die Engelbergstrasse ist gefährlich und unübersichtlich.» Sie hoffe und sei zuversichtlich, dass die Stimmbevölkerung von Oberdorf an der Gemeindeversammlung vom 17. November der für die Erschliessungsstrasse notwendigen Teilrevision Nutzungsplanung zustimmen wird. Die Gespräche mit den betroffenen Grundeigentümern seien positiv verlaufen.

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