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Budget 2023

Der Baarer Gemeinderat schlägt einen Steuerrabatt von 4 Prozent vor

Das Budget 2023 der Einwohnergemeinde Baar rechnet mit einem Ertragsüberschuss von 5,1 Millionen Franken, dies bei einem Steuerrabatt von 4 Prozent.

Die Baarerinnen und Baarer kommen 2023 voraussichtlich in den Genuss eines Steuerrabatts.
Bild: Bild: Stefan Kaiser (Baar, 11. August 2020)

In den letzten beiden Jahren musste die Gemeinde Baar bei den Steuererträgen der juristischen Personen Einbussen hinnehmen. Aufgrund von Wegzügen und Fusionen verlor die Gemeinde Steuererträge von weit über 10 Millionen Franken. Nun hat sich die Situation schneller entspannt als angenommen. Das ist einer Medienmitteilung der Gemeinde zu entnehmen.

Für das Jahr 2023 budgetiert die Gemeinde einen Anstieg der Firmensteuereinnahmen um 11,4 Millionen Franken. «Die Wegzüge und Fusionen wirken sich zwar wie erwartet negativ aus», betont Gemeinderat Pirmin Andermatt. «Andere Firmen haben sich aber weitaus besser entwickelt als erwartet.» Die Mindereinnahmen können damit mehr als kompensiert werden. Parallel sollen auch die Steuern der natürlichen Personen um 1,1 Millionen Franken ansteigen.

Bei einem Aufwand von 147,4 Millionen Franken und einem Ertrag von 152,5 Millionen Franken wird ein Überschuss von 5,1 Millionen Franken budgetiert. Dabei sieht die Gemeinde Vorfinanzierungen in der Höhe von 10 Millionen Franken vor, um die finanziellen Auswirkungen der zweiten Etappe des Bauprojekts Schule Wiesental abzufedern.

So hohe Investitionen wie noch nie

Die Gemeinde Baar investiert derzeit in einem noch nie da gewesenen Ausmass. Das wirkt sich mittels Finanzierungsfehlbetrag auf das Ergebnis der Finanzrechnung aus. Dieser beträgt gemäss Budget 2023 30,8 Millionen Franken. Die Kennzahl sagt aus, dass die Gemeinde die rekordhohen Investitionen im Umfang von 47,4 Millionen Franken nicht über die Erfolgsrechnung finanzieren kann und auf Finanzvermögen zurückgreifen muss.

Noch vor einem Jahr war davon auszugehen, dass sich die Gemeinde angesichts der Investitionen in der Höhe von rund 190 Millionen Franken ab dem Jahr 2026 verschulden wird. Setzt sich die derzeit prognostizierte erfreuliche steuerliche Entwicklung fort, wird dies neu erst im Jahr 2027 oder noch später der Fall sein.

Die Baarer Exekutive hat sich auf Antrag der Finanzkommission entschieden, an der Budgetgemeindeversammlung vom 14. Dezember einen Steuerrabatt von 4 Prozent auf den bestehenden Steuerfuss von 53 Prozent zu beantragen.

Dieses Vorgehen lehnt sich eng an die Forderung der FDP und der SVP bezüglich Umgang bei Ertragsüberschüssen an, ist der Meldung weiter zu entnehmen. «Der Gemeinderat hat sich im Budget 2023 bewusst für einen Steuerrabatt entschieden», erklärt der Finanzchef Pirmin Andermatt. «Für die Firmen ist eine langfristige Planbarkeit wichtiger als ein tiefer, aber volatiler Steuerfuss.» Angesichts der unsicheren geopolitischen Situation will sich die Gemeinde auf keine Experimente einlassen. (cro)

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