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Uri

Der Altdorfer Umzug beweist: Das Wetter kann man sich verdienen

Die Altdorfer Wagenbauer haben keinen Aufwand gescheut, um das Publikum zu unterhalten. Petrus dankte es ihnen mit einem regenfreien und teilweise sogar sonnigen Zeitfenster, genau für die Dauer des Umzugs.

Petrus ist den Urner Fasnächtlern definitiv gut gesinnt: Zum «Ytrummälä» vom Mittwoch wartete er mit einer sternenklaren Nacht mit angenehmen Celsiuswerten auf. Am «Schmutzigä Donnschtig» liess er sie bei viel Sonnenschein durch die Gassen ziehen. All jene, die am Freitag den ersten Ruhe- respektive Nachschlaf-Tag einzogen, konnten bei Regen und etwas kälteren Temperaturen mit der Gewissheit ins Bett steigen, wettermässig den richtigen Tag für die Auszeit gewählt zu haben. Gerade rechtzeitig zum Start der grossen Umzug-, Dorffasnacht- und Jubiläumstage vom Wochenende drehte er dann die Thermometerskala wieder nach oben.

Alle 22 Nummern im Video:

Und auch wer am Montag, 4. März, um die Mittagszeit wettermässig Schlimmes ahnte, der konnte aufatmen – Petrus liess auch Protagonisten des Altdorfer Umzugs nicht im Stich. Just zum Start der etwas über 20 Nummern umfassenden fasnächtlichen Prozession durch die «Altdorfer Gassen» stoppte er – wohl auf Druck des ältesten Urners – Regen und Wind. Nach etwas mehr als einer Stunde liess er für kurze Zeit sogar die Sonne strahlen. Dies dürfte nicht nur die «Guggenmusiker» gefreut haben, die teilweise kurzärmlig unterwegs waren, sondern auch die Wagenbauer. Der grosse Aufwand, den sie betrieben hatten, war nicht umsonst gewesen.

Kürzere Abstände zwischen den Wagen

Dass der diesjährige Umzug – trotz ähnlich grosser Zahl von Sujets wie in früheren Jahren – nur gerade eine knappe Stunde dauerte, dürfte auch mit den etwas kürzer als üblich angesetzten Zeitintervallen zwischen den einzelnen Paukenschlägen zu tun gehabt haben. Zudem folgten auch die Wagen in kürzeren Abständen als auch schon. Für Action sorgten diesmal vor allem die Jungen, allen voran die Musikschule Uri mit fetzigen Rhythmen. Auch der FC Altdorf setzte den Nachwuchs in Szenen: «Ysi Chind wend besser Technik trainierä und nid nur immer d’ Wässligä i d Gräbä rierä», so der Appell für ein Ja zum Kunstrasen auf der Suworowmatte.

Auch das optische Highlight des diesjährigen Umzugs hatte mit Fussball zu tun: «Dank Doppeladler-Siegesjubel, gibt es nachher Riesentrubel», war auf dem «Per-Tutti»-Wagen zu lesen. Die ehemaligen Jungwachtleiter nahmen in diesem Jahr als Vogelfänger die viel diskutierte «Doppeladler»-Thematik rund um die Schweizer Fussball-Nati an der WM in Russland aufs Korn. Und natürlich wurden auch in Altdorf weitere grosse Themen des Jahres 2018 thematisiert. Radsport Altdorf liess die Bundesratswahlen («Z’Heidi Z’graggen hed nä erfundä, dr Depp vo dr Schwiiz z Bärn obä gfundä») nochmals aufleben, der Schnupfclub Uri den Hitzesommer («Dr Jahrhundertsummer laht ys la schwitzä, müäsch sogar im Pool ufem Trochnä sitzä»). Was allerdings fehlte, war die angekündigte Parodie auf die Schliessung der UKB-Zweigstellen. Dies allein hätte wohl genug Stoff hergegeben, um den Umzug – unter Einbezug des Publikums – auf die übliche Dauer von anderthalb Stunden zu verlängern.

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