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Nid-/Obwalden

Der alljährliche Sirenentest steht an – so wurden Geflüchtete aus der Ukraine informiert

Immer am ersten Mittwoch im Februar heulen die Sirenen. Der Sirenentest ist für Einheimische nichts Ungewöhnliches. Anders sieht's bei Geflüchteten aus der Ukraine aus.

Die Sirene auf dem Dach des Länderparks.
Bild: Bild: Matthias Piazza (Stans, 27. Januar 2023)

Wenn etwa vom Stausee auf der Bannalp oder aus einem anderen Grund erhebliche Gefahr für die Nidwaldner Bevölkerung droht, heulen die Sirenen in einem regelmässig auf- und absteigenden Ton während einer Minute, mit Wiederholung innerhalb von fünf Minuten. Das bedeutet: Radio hören, die Anweisungen der Behörde befolgen und, wenn möglich, die Nachbarn informieren.

Wie immer am ersten Mittwoch im Februar werden auch am 1. Februar die rund 7800 Sirenen schweizweit getestet. In Nidwalden werden die 39 stationären und 18 mobilen Sirenen über das Alarmierungssystem Polycom ausgelöst. Zwischen 13.30 und 14 Uhr wird der allgemeine Alarm ertönen.

Ab 14.15 Uhr bis maximal 16 Uhr werden die acht Sirenen im Abflussbereich des Bannalp-Stausees getestet. Er besteht aus zwölf tiefen Dauertönen von je 20 Sekunden Dauer in Abständen von je zehn Sekunden. Im Ernstfall müsste die Bevölkerung das gefährdete Gebiet sofort verlassen.

Die Alarmierungsapp Alertswiss ergänzt die bisherigen Systeme – Sirenen und Radio – mit einem zeitgemässen Kanal. Mit der nationalen Alarmierungsapp Alertswiss erhält die Bevölkerung Warnungen und Alarme zu unterschiedlichen Gefahren direkt via Smartphone. Parallel zu den Meldungen in der App werden diese auch auf der Alertswiss-Website publiziert, wie der Kanton mitteilt.

Unter Sirenenalarm aus der Heimat geflüchtet

Die Schweizer Bevölkerung ist sich an den alljährlichen Sirenentest gewohnt. Für die rund 300 Schutzsuchenden aus der Ukraine hat dies eine andere Bedeutung. Sie sind unter Sirenenalarm aus ihrer Heimat geflüchtet. Dem trägt der Kanton Rechnung. «Alle ukrainische Schutzsuchende werden mit einem Informationsschreiben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz bedient, wenn sie die Sozialhilfe abholen. Darin werden sie auf Ukrainisch über den Sirenenalarm informiert», sagt auf Anfrage Ronald Rickenbacher, Chef des kantonalen Sonderstabs Ukraine. «Wer nicht auf Sozialhilfe angewiesen ist, wird auf anderem Weg vorgängig auf den Sirenenalarm sensibilisiert.» Auch über die Ukraine-App, die Kantonswebsite und Social Media informiere der Kanton über den Sirenentest – inklusive Schreiben auf Ukrainisch.

Im Kanton Obwalden halten sich zurzeit rund 260 Schutzsuchende aus der Ukraine auf, die entweder in der Kollektivunterkunft in Giswil oder bei privaten Gastfamilien leben. Sie wurden über das Sozialamt informiert, das ihnen auch die Mitteilung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz aushändigte, mit Informationen auch in ukrainischer Sprache.

Am Mittwoch werden in Obwalden 26 Sirenen getestet, davon sind sieben sogenannte Kombisirenen, welche neben dem allgemeinen Alarm auch den Wasseralarm auslösen können, wie Bruno Odermatt, Leiter des Zivilschutzes Obwalden, schreibt.

Wo sich die stationären Sirenen befinden, darüber gibt eine Karte Auskunft, die nicht nur die Schweiz abdeckt, sondern auch weitere europäische Länder:

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