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Luzern

Deponie in Dagmersellen: Jetzt sorgt ein verschmutzter Teich für Aufregung

Kurz vor der umstrittenen Abstimmung über die Erweiterung der Deponie Buchs gehen die Wogen hoch – auch wegen der Verunreinigung eines Weihers. Wer dafür verantwortlich ist, soll nun die Polizei klären.
Die Deponie Hächlerenfeld in Buchs (Dagmersellen) soll erweitert werden. Bild: Pius Amrein (4. Juni 2018) 

Martina Odermatt

Am 12. Dezember entscheiden die Einwohner von Dagmersellen an der Gemeindeversammlung über die Erweiterung der Deponie Buchs im Hächlerenfeld. Da die 610'000 Kubikmeter Volumen der Inertstoff-Deponie, wo unrezyklierbares Material wie Bauschutt, Ziegel oder Keramik entsorgt werden, spätestens im Jahr 2020 ausgeschöpft sind, sollen zusätzlich 780'000 Kubikmeter Volumen geschaffen werden. Dafür sollen 10,1 Hektaren Land umgezont werden.

Im Vorfeld dieser Abstimmung gehen die Wogen noch einmal hoch. Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern ist so verhärtet, dass es gar zu einer Anzeige gegen Unbekannt von Markus Gasser, dem Geschäftsführer der Gasser AG, gekommen ist. Diese Firma betreibt die Deponie im Hächlerenfeld. Zur Anzeige gekommen, ist es wegen eines verschmutzten Teichs. Die IG Deponie-Stop Buchs stellte Fotos einer weissen Verunreinigung auf Facebook und merkten an, dass es nach Diesel rieche. «An mir gingen diese Bilder erst vorbei, da ich auf dieser Plattform inaktiv bin», sagt Markus Gasser. Einige Tage später wurde er per Mail über die Situation informiert. «Ich habe sofort die Dienststelle Umwelt und Energie angerufen.» Die Gasser AG hat darauf ein Labor mit einer Teich- und Sickerwasseranalyse beauftragt. «Dass die Verunreinigung von der Deponie kommt, kann ausgeschlossen werden», so Gasser. Deshalb habe er die Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Fall nun. «Das einzige, was ich den Gegnern vorwerfe, ist, dass diese vermeintlich umweltbewussten Leute die Fotos ins Internet gestellt haben, bevor sie mich informiert haben.»

CVP Dagmersellen organisiert Rundgang

Die IG Stop-Deponie Buchs distanziert sich deutlich von diesem Vorfall. So etwas sei nicht im Sinn der IG, da diese ja den Schutz der Natur zum Ziel habe, sagt Andy Liniger von der IG. «Das wäre kontraproduktiv. Uns geht es um die Sache, nicht um die Person. Wir möchten normal und fair miteinander reden können. Wir haben uns auch bei Markus Gasser bedankt, dass er so schnell regiert hat.» Doch Liniger merkt an: «Es war ein privates Labor, welches die Werte im Teich untersucht hat.» Dass die Verunreinigung nicht von der Deponie kommen könne, sei ein Gerücht. «Das muss eine amtliche Stelle bestätigen», sagt Liniger. Die IG vertraue den Behörden, dass sie diesen Fall aufklären.

Bereits Ende Juni gingen bei der öffentlichen Auflage 14 Einsprachen und 14 Stellungnahmen zum Mitwirkungsverfahren bei der Gemeinde ein (wir berichteten). Wie in der Botschaft zur Gemeindeversammlung zu lesen ist, betrafen die Einsprachen sowohl die Teiländerung der Nutzungsplanung sowie die weiteren Verfahren der Baubewilligung und der Rodung. Wird die Zonenänderung am 12. Dezember gutgeheissen, wird diese dem Regierungsrat vorgelegt. Erst mit dessen Genehmigung tritt die Deponiezone in Kraft.

Wer sich selber von der Deponie und der geplanten Erweiterung ein Bild machen möchte, kann dies am Samstag tun. Die CVP Dagmersellen organisiert einen Marsch auf dem Deponiegebiet, wo die IG sowie die Deponie selbst zu Wort kommen. Treffpunkt ist 9.30 Uhr beim Schulhaus Buchs vorgesehen.

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