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Denkmaljournal

Denkmalpflege Zug will für historische Bauten sensibilisieren – und Freude an bebauter Geschichte wecken

Das Denkmaljournal 2023 präsentiert sechs kürzlich abgeschlossene Sanierungsprojekte aus dem Kanton – mit Bildern und interessanten Texten.

Im voll besetzten Gotischen Saal der Bürgergemeinde wurde vom Amt für Denkmalpflege und Archäologie das zweite Denkmaljournal am letzten Mittwoch präsentiert. Doch bevor alle ein Heft erhielten, wurde der Austausch gefördert. Regierungsrat Andreas Hostettler, Vorsteher Direktion des Innern, kommentierte das grosse Interesse so: «Unsere Erwartungen sind diesmal wieder mehr als erfüllt.»

Er versprach im neuen Journal spannende Storys, wie die vom Postgebäude, wo man sehen könne, was aus der Weiterentwicklung resultierte: «Jetzt strahlt das Restaurant dort einen Hauch italienisches Flair aus.» Sie sei eine der sechs Denkmalreportagen über Sanierungsprojekte im Kanton Zug, die kürzlich abgeschlossen wurden.

Das sanierte Postgebäude in Zug.
Bild: Bild: PD/Denkmaljournal Nr. 2

Hostettler sagte, dass ein Kanton, der seine Vergangenheit nicht ehre, keine Zukunft habe. Auch die Gemeinden seien verantwortlich für die Geschichte. Bei Knackpunkten brauche es aber den Dialog mit allen Beteiligten. Er regte an, dass über Denkmalschutz und -pflege konstruktiv debattiert werden solle, auch wenn die Themen nicht auf der politischen Liste ständen: «Dann sind Lösungen eher möglich.»

Als Erstes wollte Karin Artho, Leiterin Amt für Denkmalpflege und Archäologie, wissen, wer in einem historischen Gebäude lebt. Da zeigten etliche Leute auf. Artho sagt:

«Denkmalschutz ist wichtig für die Identität und nicht nur in der Altstadt, sondern auch in kleinen Orten.»

Zug prosperiere, dennoch sollten historische Bauten nicht als störend, sondern inspirierend erlebt werden: «Sie erzählen Geschichten.» Seit letztem Herbst werde über aktuelle Sanierungsprojekte informiert. Laut Artho richte die Denkmalpflege Beiträge aus und biete Baubegleitungen an, sofern sich die Gebäude im Inventar der schützenswerten Bauten befänden. «Im letzten Jahr haben wir 34 Verträge unterzeichnet. Es ist unsere Aufgabe, die Eigentümer zu unterstützen. Wenn wir miteinander eine Lösung gefunden haben, ist das Ziel erreicht.»

Frühzeitig Denkmalpflege einbeziehen ist wichtig

Für die Reportagen hat die Journalistin Sabine Windlin Bauherrschaften, Mietende, Architekten, Handwerkende sowie Mitarbeitende des Amtes zu ihrer Arbeit befragt. Einige der Beteiligten kamen nun in der von Windlin geleiteten Runde zu Wort: Oliver Guntli, Präsident Bauforum Zug, Architekt der Sanierung des Wohnhauses Hof Lorzen, Zug, sprach von seiner Leidenschaft für die Sanierung alter Gebäude. «Es ist spannend, alte Handwerkstechniken zu sehen; oft ist es auch eine Gratwanderung, ein Haus für die nächste Generation umzubauen: Schön ist, wenn ich die Verbundenheit mit dem Gebäude spüre.»

Leo Luthiger, Landwirt und Bauherr des Speicherumbaus, Hünenberg, plante schon den Abbruch, als er durch die Denkmalpflege von dessen wechselvoller Geschichte erfuhr und davon, dass älteste Teile von 1792 stammen. «Ich war schnell überzeugt, den Speicher wieder unter Schutz stellen zu lassen und daraus ein neues Stöckli zu realisieren. Heute ist es genial.»

Dieser Speicher in Hünenberg wurde umgebaut statt abgerissen.
Bild: Bild: PD/Denkmaljournal Nr. 2

Die Steinmetzin Marlena Senne arbeitete mit bei der Sanierung des Postgebäudes in Zug. «Die Natursteinfassade war verwittert und musste geflickt werden.» Nathalie Wey, Kunsthistorikerin Amt für Denkmalpflege und Archäologie, sagte, dass es heute auch oft um die Farbe der Fassade oder die Form der Fenster gehe. «Es ist wichtig, frühzeitig mit uns zu reden, denn es wird schwierig, wenn alles schon geplant ist.» Gut geklappt habe das beim Altstadthaus Neugasse 17 – im Heft ein «verstecktes Juwel».

Das Denkmaljournal Nr. 2 kann gratis beim Amt an der Hofstrasse 15 in Zug oder per Mail bezogen werden: info.ada@zg.ch

Hier das Denkmaljournal Nr. 2 zum Herunterladen:
Denkmal Journal 2023 Pdf

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