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Uri

Den Rollhockeyanern läuft die Zeit davon

In der Nationalliga A rollt seit über vier Monaten nichts mehr. Ob der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird, ist fraglich.
Rollhockey findet derzeit wegen Corona gesamtschweizerisch nicht statt. Die Urner Nati-A-Rollhockeyaner wollen mit Freundschaftsspielen wenigstens etwas in Form bleiben. (Bild: Urs Hanhart (17. Oktober 2020))
Der Präsident des RHC Uri Stefan Gisler glaubt für dieses Jahr nur bedingt an eine zu Ende spielbare Saison. Aktuell ist seine 1. Mannschaft auf dem dritten Rang. (Bild: Paul Gwerder)

Urs Hanhart

Urs Hanhart

Während in anderen Mannschaftssportarten in den höchsten Ligen ohne Zuschauer weitergespielt wurde und wird, herrscht in den Schweizer Rollhockeyhallen schon seit geraumer Zeit gähnende Leere. Mitte Oktober wurden in der Nationalliga A die letzten Partien ausgetragen. Aufgrund der Beschränkungen wegen Corona entschied sich der nationale Verband, für unbestimmte Zeit eine Spielpause zu verhängen. Nun wird die Zeit für die Wiederaufnahme der Meisterschaft langsam, aber sicher sehr knapp. Als spätestmöglicher Wiedereinstiegstermin wurde vom Verband der 7. April deklariert. Klar ist schon jetzt, dass es keine Playoff-Spiele geben wird, da die verbleibende Zeit bis Sommer nicht mehr ausreichen würde. Fertiggespielt werden soll hingegen die Qualifikation. Wer diese gewinnt, ist zugleich auch der neue Schweizer Meister. Der Tabellenletzte wird absteigen müssen. Eine entsprechende Modusänderung ist bereits beschlossene Sache.

Hoffnung auf Lockerungen

«Ich bin eher skeptisch, ob es wirklich möglich ist, in der Woche nach Ostern die Meisterschaft wieder aufzunehmen», sagt Stefan Gisler, Präsident des Nationalliga-A-Vertreters RHC Uri, und er fügt noch an: «Eines der Probleme besteht darin, dass die beiden Vorarlberger Vereine Dornbirn und Wohlfurt in der höchsten Schweizer Liga mitspielen. Noch ist völlig unklar, wie es mit den Ein- und Ausreise- sowie den Quarantänebestimmungen aussieht.» Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die über 20-jährigen Spieler noch immer kein Hallentraining bestreiten dürfen. Die Akteure des Fanionteams können nur Hometraining absolvieren oder draussen in kleinen Gruppen etwas zur Erhaltung der körperlichen Fitness tun. Immerhin ist dies seit Anfang März wieder im etwas grösseren Kreis möglich. Um wieder in die Meisterschaft einsteigen zu können, müsste das NLA-Team zwingend einen gewissen Vorlauf haben und bald wieder ins normale Hallentraining einsteigen. «Ich hoffe, dass es am 22. März zu entsprechenden Lockerungen kommt. Sonst wird es zeitlich zu eng», so Gisler.

Freundschaftsspiele als Alternative

Der RHC Uri hat gegenüber anderen NLA-Vertretern den Vorteil, dass er über eine eigene Halle verfügt und dadurch bei kurzfristigen Spielansetzungen sehr flexibel ist. Die meisten anderen Spitzenteams müssen ihre Halle mit Mannschaften anderer Sportarten teilen. Deshalb dürfte es für diese sehr schwierig werden, die restlichen Spiele terminlich unter Dach zu bringen. Es würde viele Doppelrunden geben, um das Programm der Qualifikation doch noch durchzupauken. Falls die Meisterschaft wie schon im Vorjahr definitiv abgebrochen werden müsste, gäbe es immerhin noch eine Alternative. Dazu sagt der RHC-Uri-Präsident: «Sollte das beschriebene Szenario nicht umsetzbar sein, ist geplant, dass wenigstens Freundschaftsspiele und -turniere ausgetragen werden. Das fände ich eine gute Sache, denn Sportler brauchen Wettkämpfe.»

Im Vorjahr war der Saisonabbruch für den RHC Uri nicht allzu tragisch, weil er ohnehin die Abstiegsrunde hätte bestreiten müssen. Diesmal sieht es etwas anders aus, liegen doch die Urner in der Tabelle an dritter Stelle. Allerdings haben die NLA-Mannschaften vor dem Unterbruch erst drei oder vier Partien absolviert. Die Rangliste wird vom bislang noch ungeschlagenen RHC Diessbach angeführt. Auf dem letzten Platz befindet sich überraschend Uris Gotthardrivale Biasca, das bislang lauter Niederlagen eingefahren hat.

Finanziell ist der RHC Uri bisher recht gut durch die Krise gekommen. Gemäss Gisler haben die meisten Sponsoren dem Verein die Treue gehalten:

«Von grossen Absagen
sind wir verschont geblieben,
wobei der eine oder andere Sponsor darum geben hat,
ein Jahr aussetzen zu können.»


Nun hofft er, den Geldgebern bald wieder eine Gegenleistung erbringen zu können.

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