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Luzern

Das Wauwilermoos ist ein Hotspot für Fledermäuse

Anhand von Ultraschallrufen konnten im Wauwilermoos zwölf Fledermausarten nachgewiesen werden - davon vier in der Region neue Arten. Die Alpenfledermaus wurde sogar erstmals ausserhalb der Voralpen entdeckt.
Sie besiedelt das Wauwilermoos: die Mückenfledermaus. (Bild: Monika Lachat)
Das Ultraschallaufnahmegerät mit Mikrofon zeichnet die Fledermausrufe auf. (Bild: Lawa)

Julian Spörri

Julian Spörri

Im Wauwilermoos gibt es eine «überraschend grosse Vielfalt» an Fledermäusen. Zu diesem Schluss kommt ein Projekt der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) des Kantons Luzern. Fledermausexperten konnten in der Wauwilerebene mindestens zwölf Arten identifizieren. Zum Vergleich: Im Kanton Luzern sind bisher 18 Arten bekannt.

Ausserdem wurden bei der Untersuchung vier für die Region neue Arten entdeckt: die Mückenfledermaus, die Mopsfledermaus, die Nordfledermaus und die Alpenfledermaus. Letzere wurde sogar erstmals ausserhalb der Voralpen entdeckt.

55'000 Fledermausrufe aufgezeichnet

Fliegende Fledermäuse senden permanent Ultraschallrufe aus, um sich anhand der Echos zu orientieren. An 60 Standorten im Wauwilermoos entstanden Aufnahmen dieser für den Menschen nicht hörbaren Töne. Experten haben die insgesamt 55'000 Fledermausrufsequenzen mittels Computern ausgewertet. Anhand der Frequenzmuster konnten sie die Rufe einer bestimmten Art zuweisen.

Die heimischen Fledermäuse ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Gemäss der Mitteilung der Lawa bestehe in den Feuchtflächen und Hecken im Wauwilermoos ein vergleichsweise reiches Insekten- und damit Nahrungsangebot für Fledermäuse. Das Gebiet sei ein wichtiger Lebensraum, insbesondere auch für mehrere seltene Fledermausarten. Rund ein Drittel der ausgewerteten Rufsequenzen entfällt nämlich auf gefährdete Arten.

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