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Altdorf

Das Türmli wird mit neu interpretierter Musik zum Leben erweckt

Im Türmli und im Rathaus in Altdorf wurde am Samstag Alte Musik aus der Barockzeit und der Renaissance neu interpretiert.

Eve Kopli Scheiber singt, begleitet von Musiker Thorsten Bleich mit historischen Lauteninstrumenten.
Bild: Bild: PD

Für das Publikum begann das Konzert am Samstagabend auf dem Rathausplatz. Die Frauen und Männer blickten zum Türmli. Der Verkehr, der täglich daran vorbeirollt, und die Passanten, die vorbeihasten, lassen die Geschichte des Bauwerks fast vergessen. Dabei gehört der in der Mitte des 13. Jahrhunderts erstellte Turm zu den ältesten Gebäuden des Kantons. 86 Treppenstufen führen zur Aussichtsplattform in 17,8 Meter Höhe. Von der Plattform bietet sich eine Aussicht über Altdorf und die Urner Alpen.

Fürs Konzert, das im Rahmen der «Altdorfer Dezembertage» stattfand, wurde das Türmli nun aber musikalisch zum Leben erweckt. Das Posaunenquintett Tromburi spielte, verstärkt mit zwei Trompeten, aus den Fenstern festliche Turmmusik. Rasch kam besinnliche Adventsstimmung auf. Und für einen Moment wähnte man sich in alte Zeiten zurückversetzt.

Auf den Spuren von Lautenliedern durch England, Italien und Frankreich

Danach begab sich das Publikum ins Rathaus. Dort warteten die Sängerin Eve Kopli Scheiber und Musiker Thorsten Bleich. Dieser spielte die Arciliuto und die Theorbe, historische Lauteninstrumente. Die beiden nahmen das Publikum mit auf eine kurze musikalische Reise auf den Spuren von Lautenliedern durch England, Italien und Frankreich. Lieder mit Lautenbegleitung waren um 1600 sehr populär.

Insbesondere in England lag den Liedern eine Melancholie zugrunde, welche generell in der elisabethanischen Zeit ein Vogue war. In Italien entstand derweil ein neuartiger solistischer Gesang, der von virtuosen Sängern vorgetragen wurde.

Danach begab sich das Publikum ins Türmli hinein und lief die Treppenstufen hoch. Denn von den oberen Stufen war der Klang der Musik am besten zu hören. Zum Tromburi-Quintett gehören Philipp Gisler, Daniel Gutjahr, Christoph Schmid, Patrik Stadler und Urs Zenoni. Sie spielten Musik aus der Barockzeit und aus der Renaissance.

Die Musik aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammte aus England, Frankreich, Italien und Deutschland. Beendet wurde das Konzert, mit denselben Musikern, die es begonnen hatten. Das Tromburi-Quintett wurde wiederum durch Martin Arnold und Marco Bissig an der Trompete verstärkt.

Der Platz im Türmli war beschränkt. Daher wurde das Konzert am selben Abend nochmals wiederholt.

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