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Zug

Das Theater Casino Zug will mit einer Kampagne auf die Krise aufmerksam machen

Das Theater Casino Zug rüstet sich für eine anspruchsvolle Saison. Ausgestanden ist die Coronakrise noch nicht.
Diese Plakate hängen ab Montagan diversen Orten in Zug. (Bild: PD)

Laura Sibold

Ab Montag sind Veranstaltungen bis 1000 Personen wieder erlaubt und als Mindestabstand gelten neu 1,5 Meter. Über den erfreulichen und immer wieder kommunizierten Lockerungen geht eines aber oft vergessen: Die Veranstaltungsbranche steckt noch mitten in der Krise und eine Erholung der Situation ist kurzfristig nicht absehbar. Auch das Theater Casino Zug bekommt das zu spüren.

«Bei uns gilt bis zum Saisonstart Mitte September im Grunde genommen immer noch der Lockdown», sagt Katrin Kolo, die seit acht Monaten als Intendantin der Theater- und Musikgesellschaft Zug (TMGZ) die Geschicke des Theater Casinos leitet. Das künstlerische Programm für die Saison 20/21 war bereits fertig, als die Coronapandemie ausbrach und soll möglichst wie geplant durchgeführt werden. «Das ist ein massives finanzielles Risiko, doch wir wollen unserem Kulturauftrag gegenüber der Bevölkerung gerecht werden», so Kolo. Einige der seit März abgesagten Anlässe konnte das Vielsparten-Haus ins neue Programm integrieren.

Mittels Plakatkampagne «Liebe wecken»

Die finanziellen Auswirkungen seien noch nicht im Detail abschätzbar, doch es werde herausfordernd, betont Katrin Kolo. «Unser Ziel war eigentlich, ab Spätsommer neue Sponsoren an Bord zu holen. Das wird nun sehr schwer.» Darüber hinaus werden die Einnahmen in der neuen Spielzeit deutlich geringer ausfallen, da das Theater Casino Zug voraussichtlich viel weniger Publikum begrüssen kann. Durch die geltenden Abstandsregeln könnten im grossen Theatersaal aktuell nur rund 150 Personen eingelassen werden. Das ist ein Viertel der möglichen Kapazität. Wegen der aufwendigen Schutzmassnahmen kostet zudem jede Aufführung mehr Geld als üblich.

Davon will sich die neue Intendantin allerdings nicht unterkriegen lassen. Sie legt den Fokus auf den Saisonstart des Theater Casinos und will die Zugerinnen und Zuger via Plakatkampagne mit ihrer Liebe für Zug und das Casino anstecken. Ab Montaghängen an diversen Stellen in der Stadt Plakate, mit denen die TMGZ auf ihr Comeback aufmerksam machen will. Die Aufschrift «Zug mon Amour» sei als Schlagwort für die neue Saison zu verstehen, sagt Kolo. Es stehe für das künstlerische Schaffen und für das Theater Casino an sich, das zu einem schlagenden Herz für Zug werden solle. Die Plakatkampagne startet zeitgleich wie die «Night of Light», bei welcher auch das Theater Casino Zug Montagncht mit roten Lichtern angestrahlt wird (siehe Box).

Für den Saisonauftakt am 19. und 20. September plant das Theater Casino zwei Uraufführungen. Einerseits wird eine Komposition des Zugers Cyrill Schürch aufgeführt, andererseits kommt die Tanz- und Theaterproduktion «In der Dunkelwelt» des Choreografen Joachim Schlömer auf die Bühne. Letzteres ist eine Co-Produktion des Theaterhauses Dschungel Wien und der Tanzkomplizen Berlin.

Ein Fokus auf Eigen- und Co-Produktionen

Während der Saisonstart feststeht, ist die Durchführung des weiteren Programms, obwohl bereits publiziert, noch ungewiss. «Erst wenn klar ist, ob die Veranstaltungen stattfinden und wie viele Gäste wir einladen können, schwingen wir die Werbetrommel und starten den Vorverkauf», betont Kolo und hofft, dass dies spätestens zwei Monate vor dem jeweiligen Anlass der Fall sein wird. Für die Comedy-Lokalmatadoren gilt eine Ausnahme und es können bereits Tickets erworben werden. Das betrifft die Premiere von Michael Elseners Programm «Fake me happy» am 25. und 26. September sowie jene der Exfreundinnen mit Zugerin Isabelle Flachsmann und ihrem Programm «SEKTe» am 28. Oktober, dazu Rob Spence, der am 10. April 2021 in Zug zu sehen sein wird. Weitere Programmpunkte sowie das Detailprogramm zum Saisonauftakt sollen ab Mitte August buchbar sein. Auch eine grosse Co-Produktion mit der belgischen Needcompany sowie ein neues Format namens «ageless!» mit der Zuger Sinfonietta. Damit wird Katrin Kolo ihrer zum Amtsantritt geäusserten Vision gerecht: Sie legt einen Fokus auf Eigen- und Co-Produktionen. Bleibt zu hoffen, dass das kreative Programm umgesetzt werden kann.

Hier gehts zum Saisonprogramm.

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