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Obwalden

Das Schulhaus 1968 kann erweitert werden

Die Gemeindeversammlung Giswil genehmigt alle Geschäfte. Die Anwesenden ehrten zudem ein «Theater-Urgestein».
Das bestehende Oberstufenschulhaus Giswil (rechts im Bild) soll durch einen Anbau erweitert werden.  (Bild Robert Hess (Giswil, 18. November 2021))
Gemeinderätin Lisbeth Berchtold dankt Kobi Grünenfelder für seinen über 50-jährigen Einsatz fürs Theater Giswil und überreicht ihm ein kleines Präsent. (Bild Robert Hess (Giswil, 24. November 2021))

Robert Hess

Robert Hess

Gemeindepräsident Beat von Wyl konnte am Mittwochabend rund 100 Giswilerinnen und Giswiler zur Gemeindeversammlung mit Schutzkonzept begrüssen. Kurz kam er auf die Coronakrise zu sprechen. Sie sei eine ganz besondere Herausforderung, sagte von Wyl, «noch häufiger als sonst stossen Menschen an ihre Grenzen». Der Tonfall in Gesprächen werde gereizter und «es werden mehr Fehler gemacht in einer Zeit, in der eigentlich weniger Fehler wichtig wären». Beat von Wyl wies aber auch auf Lichtblicke in der Gemeinde hin: «Vielen Gewerbebetrieben geht es gut oder sogar sehr gut» und aus den Härtefall-Finanzhilfen von Kanton und Bund seien in der Gemeinde Giswil über eine Million Franken ausbezahlt worden.

Erfolgsrechnung mit Aufwandüberschuss

Das von Finanzchef Hansruedi Abächerli vorgestellte und von der Versammlung diskussionslos genehmigte Budget 2022 weist in der Erfolgsrechnung – bei einem Gesamtaufwand von rund 19,6 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von rund 19,5 Millionen Franken – einen Aufwandüberschuss von 88'100 Franken auf. Bei Ausgaben von rund 4,6 Millionen Franken und Einnahmen von 1,1 Millionen Franken wird mit Nettoinvestitionen von rund 3,4 Millionen Franken gerechnet. Grösster Posten ist die Sanierung und die Erweiterung des Schulhauses 1968 mit einem Anteil von 2,65 Millionen Franken im 2022.

Mehr Schüler, andere Lehrformen

Ohne Gegenantrag genehmigten die Anwesenden im folgenden Traktandum einen Kredit von 3,6 Millionen Franken für die Erweiterung des Oberstufenschulhauses 1968. Die Zunahme der Schülerzahl und neue Unterrichtsmethoden erforderten mehr Schulräume, insbesondere für Gruppen, begründete Gemeinderätin Lisbeth Berchtold die Vorlage. Die notwendige Anzahl Räume könne nur mit einer Erweiterung des bestehenden Schulhauses 1968 erreicht werden.

Ebenfalls ohne Gegenantrag wurde ein Kredit von 365'000 Franken für die Kanalisationserschliessung im Baugebiet Schwendeli genehmigt. Diese Groberschliessung sei Aufgabe der Gemeinde, so Gemeinderat Thomas Burch. Schliesslich erteilte die Versammlung vier polnischen Staatsangehörigen – einer Familie – diskussionslos das Gemeindebürgerrecht.

Theater-Urgestein geehrt

Im Anschluss an die ordentlichen Traktanden übergab Gemeinderätin Lisbeth Berchtold das Wort an Theo Halter zur Ehrung von Jakob Grünenfelder, der das Theaterleben über die Gemeindegrenzen hinaus seit über 50 Jahren geprägt habe. Der Präsident des Theaters Giswil erklärte in seiner liebevoll verfassten Laudatio, «Kobi Grünenfelder ist ein Urgestein des Theaters Giswil». Der heute 78-Jährige sei im Alter von 15 Jahren erstmals auf der Bühne gestanden und habe bis heute an insgesamt 583 Aufführungen mitgewirkt. Lisbeth Berchtold dankte Grünenfelder für seinen grossen kulturellen Einsatz und überreichte ihm ein kleines Präsent. «Diese Ehrung hat mich wirklich sehr gefreut», sagte er gegenüber dieser Zeitung. Letztmals habe er 2020 die Rolle des Mr. Kirby im Stück «Me läbt nur einisch» gespielt. Welche Fortsetzung sein Theaterleben hat, lässt Kobi Grünenfelder offen.

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