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Nidwalden

Das neueste Edelweiss-Flugzeug heisst  «Stanserhorn»

Das neueste Flugzeug der Edelweiss Air hat einen Zentralschweizer Namen: Fortan fliegt es unter dem Namen Stanserhorn um die Welt. Ein Nidwaldner Pärchen hat dabei etwas nachgeholfen.

«Ich schenke dir ein Edelweiss von der Felsenwand, weil du für mich die Schönste bist, ja, im ganzen Land.» So sang das Ennetmooser Ländlerduo Liembuebe Mittwoch am Flughafen Zürich. Die Begleitung war das Tösen abhebender Flieger. Und hinter den beiden stand eine andere Art von Edelweiss: ein Passagierflugzeug A320 der gleichnamigen Fluggesellschaft (siehe Kasten). Rundherum lauschten gut fünfzig Personen in gelben Westen. Sie waren hier, um die Taufe des neuesten Flugzeugs der Edelweiss-Flotte mitzuerleben.

Mit dabei war eine Delegation der Stanserhornbahn; die Geschäftsleitung war ebenso vertreten wie die Ranger und die Bahnfahrer. Sie lächelten stolz und knipsten fleissig Selfies. Denn der Name des 16. Edelweiss-Fliegers lautet: Stanserhorn.

Wo die weisse Blume blüht

Direkt auf dem Flugfeld, bei leichtem Regen, wurde die Maschine getauft. Als Taufpaten fungierten Patrick Heymann, Chief Commercial Officer von Edelweiss, und Heinz Keller, Verwaltungsratspräsident der Stanserhornbahn. Beide zogen an der Kordel, um die weissen Lettern «Stanserhorn» auf rotem Grund zu enthüllen. Patrick Heymann sagte:

«Die Edelweiss fliegt die schönsten Orte der Welt an, und die Stanserhornbahn ist einer der schönsten Orte der Schweiz. Da liegt eine Zusammenarbeit natürlich nahe.»

Das klingt nach Werbespruch, aber Heymann war tatsächlich schon zwei Mal auf dem Stanserhorn und hat die schöne Aussicht mit eigenen Augen genossen. «Ich war sicher nicht das letzte Mal auf dem Berg», versprach er. «Das nächste Mal nehme ich mein ganzes Team mit.»

Alle Flugzeuge der Edelweiss-Flotte sind nach Orten benannt, die zwei Voraussetzungen erfüllen müssen: Erstens muss dort die Blume Edelweiss wachsen, zweitens müssen sie eine der schönsten Schweizer Aussichten bieten. «Ersteres überprüfen wir streng», erläuterte Heymann.

«Schon viele Bewerber wurden ausgeschlossen, weil die Blume bei ihnen nicht blüht.»

Der Pilatus und die Melchsee-Frutt allerdings erfüllen die Kriterien; sie leihen jeweils einem Edelweiss-Flieger den Namen. Dieses Jahr sei die Liste der Bewerber besonders lang gewesen, sagte Heymann; denn Stand heute tauft die Edelweiss dieses Jahr kein weiteres Flugzeug mehr.

Ausschlaggebend, dass die Fluggesellschaft den Stanser Hausberg aussuchte, war möglicherweise ein Pärchen aus Nidwalden: die Buochserin Hannah Turner (21) und der Stanser Rafael Keller (24) verbinden die beiden Unternehmen. Turner ist Flight Attendant bei Edelweiss und Keller arbeitete bis vor Kurzem auf dem Stanserhorn als Gästebegleiter. Darüber hinaus ist er Sohn des Verwaltungsratspräsidenten Heinz Keller. Gestern sagten Turner und Keller unisono:

«Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Heimatberg auf dem Flugzeug verewigt wird.»

Hannah Turner arbeitet seit zwei Jahren bei Edelweiss und hat schon beinahe alle 70 Destinationen der Flotte angeflogen. Sie hat der Geschäftsleitung das Stanserhorn nahe gelegt.

Erste Destination: die Kanarischen Inseln

Auch dem 67-jährigen Stanser Fritz Heusser, der die Cabrio-Bahn und Bodenbahn fährt, war die Freude anzusehen. Er hat einen ästhetischen Beitrag zum Anlass geleistet. Die hölzernen Edelweiss-Skulpturen, die am Anlass herumgereicht wurden, hatte er selbst geschnitzt – natürlich aus Holz vom Stanserhorn. «Da wir im Winter nicht aufs Stanserhorn fahren, muss ich mich ja irgendwie beschäftigen», meinte er lachend. Besonders gross war die Freude bei Heinz Keller:

«Als ich die Nachricht vernahm, hab ich gleich nach oben geschaut, um vor dem Freudensprung zu prüfen, wie hoch die Decke hängt.»

83 Prozent der Stanserhorn-Besucher seien Schweizer, berichtete Keller. «Da kann es nicht schaden, wenn unser Name in die Welt hinaus getragen wird.» Das fand auch Jürg Balsiger, Direktor der Bahnen. «Die Cabrio-Bahn ist eine Form der modernen Luftfahrt.» Das passe wunderbar zu Edelweiss. Das frisch getaufte Flugzeug steht übrigens nicht lange still. Bereits heute Donnerstag fliegt das «Stanserhorn» seine erste Destination an: die Kanarischen Inseln.

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