Robert Knobel
Das Luzerner Stadtparlament hat wieder einmal über den Tourismus geredet. Zur Debatte stand der Bericht und Antrag «Tourismus und Carregime», der zum Ziel hat, eine Tourismusstrategie für die Zukunft zu entwickeln. Die wichtigsten Punkte aus diesem Bericht:
- Car-Parkplätze: Der Volksentscheid zum carfreien Inseli soll rasch umgesetzt werden. Als alternative Carparkplätze schlägt der Stadtrat das Areal Hinterschlund neben dem Pilatusmarkt in Kriens vor. Dazu laufen zurzeit Verhandlungen mit dem Krienser Stadtrat. Die Schaffung von Carparkplätzen in Kriens soll später in einem separaten Bericht und Antrag dem Stadtparlament vorgelegt werden. Allerdings gibt es in Kriens selber bereits politischen Widerstand gegen einen Carparkplatz Hinterschlund. Auch aus ökologischer Sicht sind die Tausende zusätzlichen Carfahrten zwischen dem Stadtzentrum und Kriens fragwürdig. Die SVP stellte deshalb den Antrag, auf diese Pläne zu verzichten. So weit wollte die Mehrheit des Parlaments dann aber doch nicht gehen. Man solle den Stadtrat erst einmal machen lassen, lautete der Tenor.
- Mitwirkung: Um herauszufinden, welche Art von Tourismus längerfristig Sinn macht, sollen Analysen erstellt und vor allem die Bevölkerung und die verschiedenen Interessenvertreter befragt werden. Die Absicht des Stadtrats, eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Thema Tourismus durchzuführen, wird im Parlament unisono begrüsst - auch wenn niemand glaubt, dass eine Bevölkerungsmehrheit das derzeitige Tourismusmodell grundsätzlich in Frage stellen würde. «Die Grundstimmung ist immer noch positiv. Man ist stolz darauf, dass Luzern eine Tourismusstadt ist», sagte Mirjam Fries (CVP). Eine Bevölkerungsumfrage wird auch deshalb sehr begrüsst, weil die bisherigen Mitwirkungsmöglichkeiten in den Augen vieler Parlamentarier nicht den gewünschten Erfolg brachten. «Es bringt nichts, wenn immer dieselben Leute gefragt werden», sagte etwa Irina Studhalter (Grüne).
Das sind die weiteren Entscheide aus dem Luzerner Stadtparlament:
Kritisch beurteilt wird der Tourismus punkto Umweltbelastung. Die Ökobilanz von Touristen aus Asien oder Amerika ist logischerweise alles andere als positiv. Stefan Sägesser (GLP) findet, man müsse diesen Aspekt stärker gewichten. Stadtrat Adrian Borgula (Grüne) räumt ein, dass Fernflüge in die Schweiz «sehr treibhausintensiv» sind. Dies auf die Ökobilanz des Luzerner Tourismus herunterzubrechen, sei allerdings schwierig. «Wir gehen deshalb vom Territorialprinzip aus. Relevant sind die Treibhausemissionen, die Bewohner und Touristen hier in Luzern verursachen,» so Borgula.