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Zug

Das Leid der Bevölkerung sollte wichtiger sein

«Eine wagemutige Mission», Ausgabe vom 29. Oktober

In desem Artikel wurde über die Tötung von IS- Anführer Abu Bakr al-Baghdadi berichtet. Schon seit einigen Tagen wird über diese «Mission» geschrieben. Unter anderem wird gefragt, ob Präsident Trump während des Angriffes Golf gespielt habe. Ich befinde es als beschämend, dass dieses Thema so viel Präsenz in den Medien bekommt.

Es gibt ganz sicher wichtigeres zu berichten, das ebenfalls im Zusammenhang mit dem IS, dem Staatsgebiet Syrien und der benachbarten Ländern steht. Das Hunderte, ja Tausende Menschen in diesen Ländern verfolgt werden, fliehen müssen, vergewaltigt, eingesperrt oder getötet werden, sehe ich als um einiges wichtiger an. Ein einzelner Terrorist mit Gefolgschaft ist tot. Der nächste sogenannte «Anführer» wird ganz sicher schon bereitstehen. Diese Liquidation wird den Menschen in dieser Region mit Sicherheit nichts nützen.

Die Mächtigsten in diesem Gebiet, Erdogan, Trump, Putin und Assad, gehen über Leichen, um ihre jeweiligen geopolitischen Interessen zu vertreten. Es geht nicht um Menschen, sondern um Macht. Die Medien sollten mehr vom grossen Leid der Bevölkerung berichten, statt von jenen, die dieses Leid verursachen. Action wird aber besser verkauft. Traurig, Traurig. Wer wissen möchte, wie es den Menschen in diesem Gebiet geht, empfehle ich das Buch «Die grosse Heuchelei» von Jürgen Todenhöfer. Er war von 1972 – 1990 CDU-Bundestagsabgeordneter.

Francesco Petrarca sagt: «Fünf grosse Feinde des Friedens wohnen in uns: nämlich Habgier, Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz. Wenn diese Feinde vertrieben werden könnten, würden wir zweifellos ewigen Frieden geniessen.»

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