Larissa Haas
Er springt jedem ins Auge, der sich durch die Schappe Center-Website klickt: der blaue Button mit der Aufschrift «Freie Ladenfläche». Einmal draufgeklickt, gelangt man direkt zu den freien Mietangeboten des Schappe Centers. Bald dürfte dort ein weiteres hinzukommen. Denn mit dem Bergsportfachhändler Bächli wird ein Kundenmagnet des Krienser Einkaufszentrums seine Ladenfläche räumen.
Seit 16 Jahren rüstet das Bergsportfachgeschäft aus dem zürcherischen Volketswil im Schappe Center viele Zentralschweizer Bergsportlerinnen und Bergsportler mit fachgerechtem Equipment aus. Ab Mai 2019 wird es dies in der neuen Überbauung «Matteo» tun. Diese ist Teil der Mikropole Mattenhof und entsteht zurzeit direkt beim gleichnamigen S-Bahnhof.
Mehrere Gründe führen laut Ralph Strahberger, Geschäftsführer der Krienser Bächli-Filiale, zum Umzug. Der für ihn markanteste Punkt sei der immer knapper werdende Platz: «Bächli Bergsport ist im Schappe Center zum führenden Bergsportgeschäft der Zentralschweiz herangewachsen. Diese Ladenfläche bietet uns aber keinen Raum für weitere Expansion.» So sei die Ladenfläche mit ihren rund 1200 Quadratmetern im Verhältnis zum immer breiter werdenden Angebot nicht mehr tragbar. Die neuen Bächli-Filialen seien grossflächig und böten modernste Infrastruktur. Demgegenüber stellt sich der Laden in Kriens. Dieser sei eng und verwinkelt. «Dieser Zustand ist nicht mehr zeitgemäss», so Strahberger. Der neue Verkaufsladen im «Matteo» wird etwa doppelt so gross.
Grosse Fläche ist noch wichtiger als der Standort
Weiter sei auch die Verkehrsanbindung mit der Nähe zum Bahnhof, guten Autobahnanschlüssen und Busverbindungen optimal. «Mit dem Areal Mattenhof haben wir den wohl besten Standort der Zentralschweiz erwischt», ist Strahberger überzeugt. Für einen noch höheren Kundenauflauf wäre zwar eine Fussgängerpassage in der Luzerner Altstadt idealer, doch sei dies nicht das Ziel. Mehr noch, der Bergsportspezialist dreht den viel frequentierten Shopping-Strassen bewusst den Rücken. Als Fachgeschäft sei Bächli Bergsport nicht auf Laufkundschaft angewiesen, erklärt Strahberger. Eine weiträumige Verkaufsfläche mit guter Infrastruktur habe gegenüber dem Kriterium «Standort» Priorität.
Ein weiterer Grund für den Umzug liegt direkt neben der aktuellen Bächli-Filiale: eine seit gut zwei Jahren leer stehende Verkaufsfläche. «Sie könnte gegen aussen unattraktiv wirken», so Strahberger. Ausserdem unterscheide sich das Ladenkonzept von Bächli Bergsport zunehmend von demjenigen des Centers. Strahberger hat den Verkaufsplatz im Center «extrem geschätzt» und ist darauf bedacht, nicht überheblich zu wirken. Doch die Tatsache, mit verschiedenen Discountgeschäften unter einem Dach zu sein, passe nicht mehr zur Bächli-Philosophie, in der etwa Kundenberatung grossgeschrieben werde.
Center-Besitzerin bedauert den Wegzug
Urban Henzirohs, Mediensprecher der Center-Besitzerin AXA, lässt vermelden, dass das Center den Auszug von Bächli Bergsport sehr bedaure. So habe das Unternehmen wesentlich zum Center-Erfolg beigetragen. Gespräche mit möglichen Nachfolgern seien im Gange. Der künftige Mieter soll gemäss Henziroh «das Schappe Center gleichermassen beleben, wie es Bächli Bergsport getan hat.»