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Obwalden

Das Kloster Engelberg stellt erstmals 800 Jahre alte Handschriften aus

Das Benediktinerkloster Engelberg macht erstmals Werke aus der Stiftsbibliothek öffentlich zugänglich. So werden im neugestalteten Ausstellungsraum Handschriften aus dem 12. Jahrhundert gezeigt.
Blick in den neugestalteten Ausstellungsraum des Benediktinerklosters Engelberg. (Bilder: PD)
Codex 32 stammt aus dem 12. Jahrhundert und beinhaltet Predigten zum alttestamentlichen Hohelied.

In der Stiftsbibliothek des Benediktinerklosters Engelberg werden wichtige Zeugnisse aufbewahrt, die Einblick in die Welt des Glaubens und der Bildung jener Mönche geben, die zwischen 1150 und 1200 im Kloster lebten. Dies schreibt das Kloster in einer Medienmitteilung. Die Werke aus dem Engelberger Skriptorium dokumentieren den Eifer, die Sorgfalt und das erstaunliche Können der Mitbrüder, die bald nach der Gründung des Klosters im Jahr 1120 im Sinne des heiligen Benedikt anfingen, Bücher zu schreiben und zu gestalten. Aufbewahrt werden diese wertvollen Zeitzeugnisse in der Stiftsbibliothek. Aus klimatischen und konservatorischen Gründen, aber auch, weil sich die Bibliothek im Wohnbereich der Mönche befindet, ist sie nicht öffentlich zugänglich.

Mit der Neugestaltung des Ausstellungsraums im Gästetrakt des Benediktinerklosters wird es jetzt aber möglich, einen Teil dieser einmaligen Werke so nahe wie nie zuvor anzusehen. Gezeigt werden mehr als zwanzig Handschriften aus der Zeit von Abt Frowin, der 1143 aus St.Blasien nach Engelberg berufen wurde. Abt Frowin hat massgeblich und eigenhändig am Aufbau der Bibliothek mitgewirkt. Die Bücher bestechen durch ihr einheitliches Schriftbild und ihre beeindruckende Gestaltungskraft und -freude, heisst es in der Mitteilung weiter.

Ausstellung neu Teil der Klosterführung

Die Ausstellung zum Engelberger Skriptorium im Benediktinerkloster wird ergänzt durch weitere Zeugnisse aus jener Zeit, unter anderem das sogenannte Alpnacher Kruzifix und eine Auswahl an Abtstäben. Auch jener Hirtenstab, der dem ersten Abt des Klosters, Adelhelm, gehört hat, und zwei Stäbe aus der Emaille-Manufaktur im französischen Limoges (um 1200) sind zu sehen. Der Besuch im neugestalteten Ausstellungsraum des Benediktinerklosters Engelberg ist ab sofort fester Bestandteil der Klosterführungen. Diese finden jeweils am Dienstag, Donnerstag und Samstag um 16.00 Uhr statt. Aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt. Treffpunkt ist bei der Klosterpforte. Private Gruppenführungen sind nach Absprache möglich. (sok)

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