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Nidwalden

Das kantonale Impfzentrum in Stansstad fährt seinen Betrieb zurück

Die Neuanmeldungen für eine Covid-19-Impfung sind rückläufig. Im Impfzentrum werden noch bis Ende Juli Erstimpfungen durchgeführt. Gegen Ende August stellt das Zentrum den Betrieb planmässig ein.
Das Nidwaldner Impfzentrum in der Zivilschutzanlage in Stansstad. (Bild: Urs Hanhart)

Martin Uebelhart

Im Kanton Nidwalden sind seit Beginn der Impfaktion Ende Dezember rund 38'500 Erst- und Zweitimpfungen gegen Covid-19 durchgeführt worden. Knapp 12'000 davon wurden laut einer Medienmitteilung des Gesundheitsamts im kantonalen Impfzentrum verabreicht, das Anfang Mai seinen Betrieb in der Zivilschutzanlage Stansstad aufgenommen hatte.

Der bisherige Verlauf der Impfaktion in Nidwalden sei erfreulich, bis heute hätten fast 58 Prozent der Bevölkerung, die sich theoretisch impfen lassen kann, mindestens die Erstimpfung erhalten, heisst es in der Mitteilung weiter. Die ursprünglich angestrebte Impfquote von 60 bis 70 Prozent dürfte mit Blick auf die angemeldeten Impfwilligen, deren Termine noch bevorstehen, demnächst erreicht werden. «Natürlich wäre es wünschenswert, dass die Impfquote noch etwas höher läge», sagt Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger auf Anfrage. Doch habe man zu Beginn der Kampagne diese Bandbreite als Ziel festgelegt.

Diese Impfquote ist der Hauptgrund dafür, dass die Tendenz bei den Neuanmeldungen rückläufig sei, so die Mitteilung weiter. Blöchliger ortet aber noch weitere Gründe dafür. «Die zuletzt gute Entwicklung der epidemiologischen Lage, die damit einhergehende Aufhebung von Massnahmen und die Ferienzeit mit reisebedingten Abwesenheiten dürften ebenso dazu beigetragen haben, dass die Impfmotivation unentschlossener Personen eher sinkend ist», wird sie zitiert. Dabei könnten online angemeldete Personen in der Terminverwaltung ohne administrativen Aufwand die angebotenen Termine verschieben, sollten diese nicht in ihre Agenda passen. Sie erhielten zu einem späteren Zeitpunkt ein neuerliches SMS mit neuen Terminen.

Kanton möchte Zugang zur jüngeren Bevölkerung finden

Massnahmen gegen die sinkende Impfmotivation habe der Bund in Form von Social-Media-Kampagnen gestartet. «Hier haben wir uns als Kanton eingeklinkt», hält sie fest. Und Nidwalden werde auch selbst aktiv und möchte über Flyer und soziale Medien vor allem Zugang zur jüngeren Bevölkerung finden, so die Gesundheitsdirektorin weiter:

«Es wäre gut, wenn sich insbesondere die Jüngeren überlegen würden, dass sie mit einer Impfung nicht nur sich selber schützen, sondern auch ihre Umgebung.»

So sei etwa die Wahrscheinlichkeit bei geimpften Personen deutlich kleiner, das Virus weiterzugeben.

Die sinkenden Anmeldezahlen führen dazu, dass die Betriebsauslastung im personalintensiven Impfzentrum stetig zurückgeht. «Rechnet man die Impfhotline mit ein, braucht es rund ein Dutzend Personen, um das Zentrum zu betreiben», erklärt Blöchliger. Das Gesundheitsamt hat daher entschieden, noch bis maximal Ende Juli Erstimpfungen im Impfzentrum durchzuführen, Zweitimpfungen werden laut der Mitteilung in den Folgewochen verabreicht. «Es war von Anfang an so geplant, dass das Impfzentrum in der intensivsten Phase der Impfaktion eine Ergänzung zu den Hausärzten und Apotheken darstellt und zirka Ende August seinen Betrieb einstellen wird. In dieser Hinsicht werden wir eine Punktlandung erzielen», wird Michèle Blöchliger weiter zitiert.

Sie windet den Helferinnen und Helfern aus dem medizinischen Bereich und dem über lange Zeit bei der Organisation und Administration eingesetzten Zivilschutz bereits heute ein Kränzchen. «Wie die Arztpraxen und Apotheken leisten sie alle sehr wertvolle Dienste und haben massgeblichen Anteil daran, dass die prognostizierte Impfquote im angestrebten Zeitraum erreicht werden kann.» An Spitzentagen seien im Impfzentrum bis zu 280 Impfungen durchgeführt worden.

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