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Zug

Das Kandidatenkarussell für die beiden Zuger Ständeratssitze nimmt an Fahrt auf

Ein Zuger Ständeratssitz ist nach dem Rücktritt von Joachim Eder (FDP) neu zu besetzen. Mittlerweile haben sich zwei bekannte Politiker für Eders Nachfolge in Stellung gebracht. Das macht die Sache spannend.
CVP-Ständeratskandidat Peter Hegglin, FDP-Ständeratskandidat Matthias Michel und SVP-Ständeratskandidat Heinz Tännler. (Bilder: LZ)

Matthias Michel (56, FDP) bis Ende 2018 Vorsteher der Zuger Volkswirtschaftsdirektion und Heinz Tännler (58, SVP), amtierender Finanzdirektor des Kantons Zug, wollen als Ständerat nach Bern.

Den zweiten Ständeratssitz hält die CVP mit dem ehemaligen Zuger Finanzdirektor Peter Hegglin (58). Er tritt zur Wiederwahl an. Bereits von seiner Partei als Ständeratskandidat nominiert ist Matthias Michel. Heute Abend hält die Zuger SVP ihre Nominationsversammlung ab. Die Nomination Tännlers dürfte reine Formsache sein.

Die Ausgangslage fürs Rennen um den freien Ständeratssitz des Kantons Zug ist alles andere als langweilig. Vor allem, weil allfällige Kandidaturen anderer (linker) Parteien noch nicht bekannt sind. Immer wieder genannt wird hier der Name der Ende 2018 zurückgetretenen Vorsteherin der Direktion des Innern, Manuela Weichelt-Picard (51, Alternative – die Grünen, ALG). Auch wenn der Parteivorstand der ALG sie zusammen mit der Zuger CSP-Stadträtin Vroni Straub-Müller (55) und ALG-Kantonsrat Andreas Lustenberger (33) für eine Nationalratskandidatur vorschlägt.

Grün ist in den Kantonen im Trend

Ob sich Manuela Weichelt nicht doch von einer Ständeratskandidatur überzeugen lässt, ist zwar unwahrscheinlich, dennoch wird die ALG es sich überlegen, ob es nicht auch im Kanton Zug Sinn machen könnte, noch stärker auf «grünen Trend» in den Nachbarkantonen Zürich oder Luzern zu setzen. Natürlich folgen nationale Wahlen etwas anderen Gesetzmässigkeiten als kantonale, prognostiziert werden aber auch auf nationaler Ebene Sitzgewinne der grünen Parteien.

Der Ständeratswahlkampf im Kanton Zug verspricht also einiges an Spannung. Dabei spielt es kaum eine Rolle, wer neben Hegglin, Michel und Tännler für die beiden Sitze in der kleinen Kammer kandidiert. Alleine schon, dass die beiden politischen Schwergewichte Matthias Michel und Heinz Tännler gegeneinander antreten, bringt Würze in die Sache. Ein Angriff auf den Sitz des CVP-Vertreters Peter Hegglin hingegen scheint momentan eher aussichtslos.

Das Zünglein an der Waage – falls keine eigene Kandidatur dem im Wege stünde – bilden wohl die linken Parteien. Was wiederum ein leichtes Chancenplus für Matthias Michel darstellt. Er dürfte für linke Parteigänger zwar eine schlechte, aber die akzeptablere Wahl sein als der harte Sparer Heinz Tännler.

Mit Tännlers Namen werden verschiedene schmerzhafte Sparprogramme, die in jüngster Vergangenheit im Kanton Zug umgesetzt wurden, in Verbindung gebracht. Und sollte Finanzdirektor Heinz Tännler am kommenden Donnerstag eine Staatsrechnung 2018 präsentieren, die viel besser abschliesst als prognostiziert, werden sich die Stimmen mehren, die dem Finanzdirektor übertriebenen Aktionismus beim Sparen vorwerfen. Tännler und seiner Partei dürfte jedoch sowieso klar sein, dass sie kaum mit den Stimmen der Linken rechnen können. Sie werden entsprechend vorbereitet sein. (haz)

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