notifications
Leserbrief

Das Gesamtpaket stimmt nicht!

Zum Artikel «So begegnet man in Obwalden dem Fachkräftemangel» vom 23. November.

Im Artikel «So begegnet man in Obwalden dem Fachkräftemangel» wird erwähnt, wie flexibel das Personal sein müsse, damit die Aufgaben bewältigt werden können und es sei zunehmend schwieriger geworden, die Grundaufträge auszuführen. Mit den sehr flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice und einer kooperativen Führungskultur mit flachen Hierarchien sei man absolut konkurrenzfähig. Trotzdem erweise sich die Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden bei der Obwaldner Kantonsverwaltung als schwierig und das Einzugsgebiet sei klein.

Die Kantonale Verwaltung Obwalden an der St.Antonistrasse 4 in Sarnen.
Bild: Bild: Philipp Unterschütz

Was im Artikel nicht erwähnt wird, ist, dass die Gehälter und die Lohnnebenleistungen nicht marktüblich sind. Die Angestellten in Obwalden haben keine verlässliche Lohnperspektive und bei der Lohnentwicklung wurde so lange gespart, dass inzwischen überall im Einzugsgebiet mehr zu verdienen ist. Das wird vermutlich so bleiben, denn für diese Lohnrunde hat die Regierung erneut die niedrigste Lohnentwicklung des Einzugsgebietes geplant. Ein Antrag der SP für eine der Teuerung entsprechende Lohnentwicklung wird im Kantonsrat am 1. Dezember diskutiert. Die 0,5 Prozent generelle Anpassung ist bei einer Teuerung von 3 Prozent und den massiv steigenden Krankenkassenprämien zu gering und wird die Lohnschere weiter aufgehen lassen.

Lässt sich im Kanton, der sich einer erfolgreichen Steuerstrategie rühmt, weltweit bald die tiefsten Unternehmenssteuern hat und mit Gemeinden, die gute Rechnungsabschlüsse vorweisen und Steuerrabatte gewähren, im Parlament eine Mehrheit für eine zeitgemässe Lohnpolitik finden? Das Personal hätte ein Zeichen der Wertschätzung verdient.

Josef Allenbach, Kantonsrat SP, Kerns

Kommentare (0)