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Obwalden

Das Filmforum ist zurück im Kino Seefeld

Wer alternative Filme mag, muss nicht nach Luzern. Einmal im Monat spielt das Kino Seefeld Filme ab, die es nicht ins Programm schaffen würden, ginge es nach rein kommerziellen Kriterien. Dahinter steht das Filmforum Obwalden.
Das Kino Seefeld in Sarnen (Bild: Markus von Rotz, Sarnen, 2. April 2019)

Matthias Piazza

Am ersten Dienstag im Monat kommt das Programm im Sarner Kino Seefeld etwas anders daher. Statt Filme, die die breite Masse ansprechen, sogenannte Blockbuster, und eher auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet sind, werden dann Werke aufgeführt, die eher ein Nischendasein führen und ein kleineres Publikum ansprechen. Gestern Abend wurde mit dem Film «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» gestartet. Im 116-minütigen Streifen geht es um eine eigenwillige Aussenseiterin, die drei riesige Plakatwände mietet, um den Polizeichef blosszustellen, da die Polizei im Falle der ermordeten Tochter nach sieben Monaten noch keinen Schritt weiter ist.

Weiter geht’s am 7. Mai mit dem japanischen Drama «Shoplifters», das sich um ein halb verfrorenes, verlassenes Mädchen dreht, das in einer armen Familie aufgenommen wird. In «Birds of Passage» (4. Juni) verschlägt es eine Familie in den 1970er-Jahren in den florierenden Drogenhandel.

«Die Obwaldner sollen ohne längere Anreise einen alternativen Film sehen können», begründet Fabrizio Raffa vom Vorstand des Vereins Filmforum Obwalden die Wiederaufnahme dieses alternativen Kinoangebotes im Kino Seefeld. Für den Verein sei es ein Anliegen, dass nicht nur Kassenschlager gezeigt würden. Das Forum legt das Programm fest und zahlt die Rechte für die Filme. Bruno Arnold, Betreiber des Sarner Kino Seefeld, spielt die Filme ab und bekommt dafür eine minimale Saalmiete. Die Einnahmen aus den Eintritten gehören dem Filmforum. «Solche nicht sehr publikumsträchtige Filme sind für Bruno Arnold verständlicherweise nicht sehr interessant, darum springen wir hier gerne in die Bresche und sind dankbar, dass der Schulterschluss zustande gekommen ist», erklärt Fabrizio Raffa diese spezielle Form der Zusammenarbeit. «Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Kino Seefeld nach einem mehrjährigen Unterbruch wieder einen Partner für unsere Vorführungen gefunden haben.»

Ideale Ergänzung zum regulären Programm

Bruno Arnold, der das Kino Seefeld seit Dezember 2016 betreibt, spricht von einer idealen Ergänzung zum regulären, eher kommerziell ausgerichteten Kinoprogramm, das an einem normalen Werktagabend eh nicht so gut besucht wäre. «Der finanzielle und administrative Aufwand würde sich für eine einzige Vorführung pro Film nicht rechnen. Mit tatkräftiger Unterstützung des Filmforums Obwalden machen wir diese Goodwill-Aktion aber gerne, auch wenn wir dabei kaum etwas verdienen.»

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