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Uri

Das drohende Gewitter ständig im Nacken: Diese Nacht vergisst die IG Rophaienkreuz nicht so schnell

Traditionell wird am 1. August das Kreuz beleuchtet. Heuer schlugen drohende Blitzeinschläge die Männer und Frauen in die Flucht.

Georg Epp

Georg Epp

Georg Epp

Georg Epp

Nach zwei Jahren Unterbruch ist es wieder so weit gewesen: Die IG Pro Rophaienkreuz hat am 1. August das Gipfelkreuz wieder zum Leuchten gebracht. Nach dem Jubiläum 50 Jahre Rophaienkreuz, das zusammen mit 750 Jahre Gemeinde Flüelen und 350 Jahre Pfarrei Flüelen gefeiert worden war, konnte das Kreuz danach nur noch dreimal beleuchtet werden. Das Problem: Für die Montage der Neonröhren auf 10,4 Metern Höhe braucht es dringend gutes Wetter. In den vergangenen Jahren war dies indes nicht immer der Fall. Nun freute sich die IG, nach zwei Jahren Unterbruch und dank guter Wettervorhersage die Beleuchtung wieder zu realisieren.

Rund 15 routinierte Helfer unterstützten IG-Obmann Ruedi Wyrsch bei der Montage, und zehn von ihnen entschieden sich, anschliessend auf dem Gipfel zu übernachten. Bis zirka 16 Uhr waren alle überzeugt, eine ruhige und trockene Nacht auf dem Gipfel verbringen zu können. Nach 16 Uhr aber äusserte Kurt Ziegler erste Bedenken, dass es eventuell doch ein Gewitter geben könnte. Ziegler war zuvor mit dem Gleitschirm vom Ruogig her hinübergeflogen. Aus diesem Grunde machte man bei den Schlafplätzen die Regenplache bereit, damit die Schlafplätze vor Regen geschützt sein würden.

Und dann ist die Gewitterfront angerollt

Die Gewitterfront kam dann in rasantem Tempo immer näher. Um 21 Uhr starteten die Anwesenden das Stromaggregat und somit die Beleuchtung. Nur kurze Zeit später, um 21.30 Uhr, befahl Ruedi Wyrsch, sich vom Kreuz Richtung Schlafplätze zu verschieben, denn: Das Gipfelkreuz ist nach wie vor ein Anziehungspunkt für Blitze. Kaum bei den Schlafplätzen angekommen, begann das heftige Gewitter. Rund fünf Stunden ohne Unterbruch prasselte der starke Regen nieder, vier Mal gab es auch Hagelkörner dazu und kräftiger Wind drohte die schützende Plache wegzufegen. Am Morgen waren sich alle einig: Das war die schlimmste Gewitternacht in der 57-jährigen Geschichte des Rophaienkreuzes.

Trotzdem freute sich IG-Obmann Ruedi Wyrsch, dass das Auf- und Abrüsten sehr gut klappte – und dass die Blitze weder das Kreuz, noch die Beleuchtungsinstallation beschädigt hatte. Weil Feuerwerk und damit Höhenfeuer wegen der Trockenheit im Kanton Uri verboten waren, war die Aufmerksamkeit für die Beleuchtung des Rophaienkreuzes besonders gross. Seit längerer Zeit versucht und testet man auch diverse Möglichkeiten, um die Beleuchtung zu vereinfachen, bisher aber leider ohne Erfolg. Das waghalsige Besteigen des Kreuzes ist wahrlich nicht jedermanns Sache und braucht immer wieder Mut und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen.

Diese Arbeit erledigten Ruedi Wyrsch und Kari Wyrsch. Als ältestes IG-Mitglied war der 80-jährige Michi Wyrsch, der als Vater des Gipfelkreuzes gilt, auch auf dem Gipfel. Er freute sich, dass seine zwei neunjährigen Enkelkinder Luca und Matteo erstmals auch dabei waren.

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