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Das beschäftigt im Jahr 2063

Die Urner Informatikerin Nina Egli hat unter ihrem Pseudonym Carmen Capitit ihren vierten Roman veröffentlicht. Dieser handelt von den Folgen für die Menschen durch die Technologisierung.
Nina Egli aus Schattdorf alias Carmen Capiti hat mit «Maschinenschmerz» bereits ihren vierten Roman veröffentlicht. (Bild: PD)

Die Urner Autorin Carmen Capiti wagt mit ihrer Zukunftsthriller-Reihe eine Prognose für das Jahr 2063. Sie schreibt in einem Genre, das bereits einige erfolgreiche Filme hervorgebracht hat. So beispielsweise Blade Runner, Matrix oder Total Recall. Allen gleich ist, dass sie in einer hoch technologisierten Welt spielen, in der Pessimismus und Kommerzialisierung vorherrschen.

Die Urner Autorin, die mit bürgerlichem Namen Nina Egli heisst, hat sich unter dem Pseudonym Carmen Capiti diesem Thema angenommen und einen Roman geschrieben, in dem sie sich mit der Situation der Schweiz im Jahr 2063 auseinandersetzt. «Maschinenwahn» erschien bereits 2016, nun hat die Autorin die Fortsetzung «Maschinenschmerz» veröffentlicht.

Wie weit soll der Fortschritt gehen?

Futuristische Technologien haben die Informatikerin schon immer interessiert, insbesondere umstrittene Gebiete wie Bioengineering und Transhumanismus – die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Während eines Gesprächs mit Freunden kam das Thema Fortschritt und Moral auf. Konkret ging es um die Frage: Wenn künstliche Prothesen leistungsfähiger werden als unsere natürlichen Gliedmassen, was hindert uns daran, zu Terminatoren wie Arnold Schwarzenegger zu werden? Auf dieser Frage fusst «Maschinenwahn», der erste Roman der Reihe.

In der Schweiz der Zukunft ist es verboten, gesunde Gliedmassen durch sogenannte Cyberprothesen zu ersetzen. Der Protagonist im Buch – genannt Samuel – führt eine illegale Arztpraxis, in welcher er eben solche Operationen durchführt. Bis eine seiner Patientinnen während eines Eingriffs aufwacht und flieht. Für Sam beginnt eine mörderische Hetzjagd durch Zürich, die ihm aufzeigt, wie weit der technologische Fortschritt bereits reicht. Und wie tief die Gesellschaft damit gesunken ist.

Auch der Nachfolgeroman «Maschinenschmerz» befasst sich mit der Frage, wo der Mensch die moralische Grenze zieht im Spiel um Geld und Macht. Im Untergrund von Moskau bekämpfen Samuel und Melanie die unmoralischen Machenschaften skrupelloser Firmen. Bioengineering gilt als Technologie der Zukunft und scheint der schnelle Weg zu Macht und Reichtum zu sein. Doch zu welchem Preis? Risiko und Langzeitfolgen für den Menschen sind kaum absehbar und werden dennoch rücksichtslos in Kauf genommen. Als ein medizinischer Durchbruch durch Nanotechnologie Samuel und Melanie zurück in die Schweiz führt, stellt sich für Samuel unvermittelt die Gewissensfrage: Heiligt der Zweck womöglich doch alle Mittel?

Carmen Capitis vierter Streich

«Maschinenschmerz» ist Carmen Capitis vierter Roman. Ihr Debüt «Das letzte Artefakt» erschien 2015 und wurde für den Phantastik-Literaturpreis Seraph nominiert. Dazwischen veröffentlichte sie den mystischen Roman «Die Geister von Ure», der von Urner Sagen inspiriert wurde. «Maschinentod» – der letzte Teil der Maschinen-Trilogie – erscheint im Frühjahr 2019. «Maschinenwahn» und «Maschinenschmerz» sind auf allen gängigen Plattformen als Taschenbuch und E-Book verfügbar und auch im BIDO in Altdorf zu beziehen.

Die Autorin wurde 1988 in Schattdorf geboren und arbeitet seit 2012 im Bereich der Informationssicherheit. Das Schreiben entdeckte sie in frühen Jahren. Sie verfasste während ihrer Schulzeit bereits diverse Kurzgeschichten. 2015 gründete sie mit drei weiteren Autorinnen den Verein Schweizer Phantastik­autoren. (red)

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