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Obwalden

Das 900+2-jährige Jubiläum des Klosters Engelberg wird endlich gebührend gefeiert

Aufgrund von Corona wurde das ursprünglich im Jahr 2020 geplante Jubiläum aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Anlässlich der Bundesfeier konnte nun endlich gemeinsam gefeiert werden.

Veronika Rojek

Veronika Rojek

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Das Jahr 1120, in dem laut den Annalen der Edle Konrad von Sellenbüren die Benedektinerabtei Kloster Engelberg stiftete, scheint so unfassbar lange her. Umso erstaunlicher ist es, dass die Geschichte des Klosters und damit auch des Hochtals von Engelberg über diesen Zeitraum ohne Unterbrechung weitergetragen wurde. Die imposante Barockanlage, die nach dem zerstörerischen Brand von 1729 erbaut worden ist, wird unter anderem von einem wunderschön blühenden Klostergarten und auch einem «Pneu-Turm» aus Gummi geziert. Während der sorgfältig gepflegte Garten zum Geniessen und Lernen einlädt, so bleibt bei vielen Betrachtern des Kunstobjekts die Frage offen, warum es nur drei statt vier Pneus sind.

Das Kloster und das Dorf gehen seit jeher Hand in Hand und blicken auf eine sagenumwobene Geschichte zurück. So starteten die Feierlichkeiten am Sonntag mit einem gemeinsamen Gottesdienst, wonach der Abt Christian Meyer mit den geladenen Gästen aus Politik, befreundeten Gemeinden und auch zahlreichen Anwesenden feierlich von der Klosterkirche zum Klosterhof marschierte. Dort wartete bereits eine Vielzahl Gäste, die sich zum Volksapéro versammelt haben. Der Himmel strahlte an dem Tag gefühlt ein wenig blauer als sonst und kaum eine oder einer waren nicht dankbar für den sporadischen Schatten, den die vorbeiziehenden Wolken warfen. Die Musikgesellschaft Engelberg und das Alphornquartett Surental begleiteten das Aufgebot mit melodischen Klängen und es stiessen Gemeinderäte, Regierungsräte, geladene Gäste aus dem Tal und der Ferne mit dem klostereigenen Chasselas an. Der Wein übrigens wird freilich nicht im Hochtal selbst kultiviert, aber dafür in bester Lage im Berner Wingreis/Engelberg.

Käse aus Brienz und ein Wappen aus Stallikon

Zum gegebenen Anlass wurde das Kloster auch reichlich beschenkt. Der Gemeindepräsident von Brienz, Peter Zumbrunn, wäre am liebsten zu Fuss über die schönen Berge gekommen, doch waren die Schuhe frisch geputzt. So brachte er auf Umwegen über den Brünig einen stattlichen Käselaib als Gastgeschenk mit, um die historische und dennoch gelebte Freundschaft der Gemeinde Brienz und Engelberg zu unterstreichen.

Der ehemalige Gemeindepräsident von Stallikon und gebürtiger Kernser, Werner Michel, hingegen stellte bei seiner Rede fest, dass wohl seit über 900 Jahren noch etwas im Kloster fehlen würde. Eine tiefe Freundschaft besteht zwischen Stallikon, dessen Ortsteil Sellenbüren mittlerweile ist, und Engelberg, da schliesslich von dort der Gründer des Klosters einst aufbrach. Was gefehlt hatte, war das Wappen von Stallikon, das nun zukünftig das Kloster bereichern soll.

Wer in der Geschichte zurückblickt, fragt sich mitunter auch, wie Engelberg zu seinem schönen Namen gekommen ist. Anlässlich der Bundesfeier hielten der Abt und Talammann Alex Höchli am Abend eine gemeinsame Festansprache. Dabei erzählten sie gemäss der Medienmitteilung des Klosters, dass Engel den Beginn der gemeinsamen Talgeschichte bildeten. «Engel haben auf dem Hahnen gesungen, als sich Klostergründer Konrad von Sellenbüren und Adelhelm, der erste Abt des Klosters, über den zukünftigen Namen des Hochtals unterhalten haben.» Seitdem gestalten Engel das Dorfleben mit und halten auch ihre schützende Hand über Anwohner und Gäste. Man hofft übereinstimmend, dass durch das gemeinsame Engagement eine umso stärkere Talgemeinschaft wachsen kann und Herausforderungen der Zukunft mit Erfolg gemeistert werden.

Wie Engelberg zu seinem Namen kam

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