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Nidwalden

Dallenwil will ans Stanser Trinkwassernetz

Im Notfall soll Stans aushelfen: Mit einem gemeinsamen Trinkwasserverbund will sich Dallenwil für Trockenzeiten wappnen.
Blick auf Dallenwils Stettlistrasse. (Bild: PD (4. November 2021))

Matthias Piazza

Sämtliche Dallenwiler Haushalte und Betriebe im Dorf beziehen das Trinkwasser von der Wasserversorgung Wolfenschiessen. Das ist dem Gemeinderat zu wenig. Um auch in Notsituationen gut über die Runden zu kommen, plant er einen Notverbund mit der Wasserversorgung Stans. Diese Nachbargemeinde bezieht ihr Wasser aus drei Quellen und einem Grundwasserpumpwerk und betreibt zudem mit Ennetbürgen, Ennetmoos und Buochs bereits einen Notwasserverbund. Geplant ist eine rund 80 Meter lange Leitung zwischen den beiden Wasserversorgungssystemen Stans und Dallenwil. Pumpen würden den Höhenunterschied von fast 50 Metern überbrücken. Nebst dem Kredit für den Dallenwiler Anteil über 260'000 Franken stimmen die Bürger am 28. November an der Urne auch über die Belagssanierung der Stettlistrasse im Bereich der neuen Wasserleitung für 150'000 Franken ab.

Ums Wasser geht's auch bei einer weiteren Vorlage. Die Zeiten, als noch manuell der Wasserverbrauch abgelesen wurde, scheinen bald vorbei zu sein. Der Gemeinderat will sämtliche 460 Wasserzähler durch moderne Modelle mit mobiler Zählerstandserkennung ersetzen. Die Vorteile würden gemäss Gemeinderat die Investitionen von 200'000 Franken mehr als wettmachen: Zeit- und Kostenersparnis, weil die manuelle Erfassung komplett entfällt, eine bessere Datenqualität (Plausibilitätscheck, der den aktuellen Verbrauch mit früheren Daten vergleicht), laufend aktuelle Übersicht über Stand der Ablesung und Flexibilität. Denn die Bewohner müssen für die Ablesung nicht mehr anwesend sein. Auch seien die Unterhaltskosten niedriger als bei den alten Modellen. Der Nutzen käme allerdings erst zum Tragen, wenn alle Wasserzähler ausgetauscht seien, begründet der Gemeinderat das flächendeckende Vorgehen.

Die Oberaustrasse soll ausgebaut werden. Auslöser ist ein geplantes Mehrfamilienhaus an der Oberaustrassse 9 und 11 mit Tiefgarage. Im Baubereich befinden sich mehrere Werkleitungen, welche vor Baubeginn verlegt werden müssen. Zudem soll das Strassenabwasser neu separat mit einer Regenabwasserleitung gefasst und in den bestehenden Hauptsammelkanal in der Stettlistrasse abgeleitet werden. Eine neue Ringleitung fürs Trinkwasser zwischen der Giessenstrasse, der Kreuzmattstrasse und dem Schwibogen soll die Wasserleitung entlang der Engelbergeraa ersetzen. Zudem ist geplant, die Liegenschaften in der Oberaustrasse teilweise neu anzuschliessen oder bestehende Anschlüsse zu optimieren. Zusammen mit einer neuen Beleuchtung und der Strassenbelagserneuerung kostet dieses integrale Ausbauprojekt 853'000 Franken.

Altes Feuerwehrfahrzeug hat das Lebensende erreicht

Für 300'000 Franken will die Feuerwehr Dallenwil ein neues Klein-Tanklöschfahrzeug anschaffen. Es ersetzt ein 20-jähriges grosses Tanklöschfahrzeug, das das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat. Es wurde damals zusammen mit der Gemeinde Wolfenschiessen angeschafft und ist auch dort stationiert. Weil die Wasserversorgung in den vergangenen 20 Jahren in Dallenwil stetig ausgebaut wurde, genügt das kleine Fahrzeug, das auch die Ortsteile Wiesenberg und Wirzweli besser und schneller erreichen kann. Die Nidwaldner Sachversicherung würde sich mit 60'000 Franken beteiligen, womit für Dallenwil noch 240'000 Franken verblieben.

Coronabedingt kommt diesmal auch das Budget an die Urne. Erwartet wird ein Mehraufwand von 227'500 Franken, bei einem Aufwand von 8,5 Millionen Franken. Investitionen sind für 2,6 Millionen Franken vorgesehen. Der Gemeinderat spricht von einer guten Finanzlage. Der Steuerfuss soll bei 2,17 Einheiten belassen werden.

Auch eine Ersatzwahl steht an

Zudem wählen die Dallenwiler an der Urne die Nachfolgerin für die vorzeitig zurücktretende Gemeinderätin Ursula Niederberger (SVP) für den Rest der Amtsdauer 2020 bis 2024. Zur Wahl stellen sich Andrea Banz (parteilos) und Priska Odermatt (Mitte).

«Wegen der vielen Geschäfte wären wohl mehr Leute an die Gemeindeversammlung gekommen, als wegen der Corona-Auflagen in der Mehrzweckanlage Steini zugelassen wären», begründet Gemeindeschreiber Lars Vontobel den Entscheid, die Geschäfte an die Urne zu vertagen.

Das Budget der Kirchgemeinde weist einen Mehrertrag von 13'071 Franken auf. Investitionen sind für nächstes Jahr keine vorgesehen. Wegen der guten finanziellen Situation und den positiven Aussichten für 2022 beantragt der Kirchenrat, den Steuerfuss für nächstes Jahr bei 0,37 Einheiten zu belassen.

Kirchgemeindeversammlung: Sonntag, 28. November 2021, 11.15 Uhr, römisch-katholische Kirche. Die Botschaft finden Sie hier.

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