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Zug

Coronakrise lässt die Nachfrage nach Beratung und Begleitung steigen

Der Verein punkto, der im Auftrag des Kantons verschiedene Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien betreibt, war 2020 gefordert. Stark gestiegen sind Familienbegleitungen und Kinder-, Jugend- und Elternberatungen.
Das Titelbild des Jahresberichts 2020 des Vereins punkto. (Bild: PD)

(haz) 2020 war ein Jahr, das die Menschen von Jung bis Alt, die Familien, Schulen, das Gesundheitswesen, die Wirtschaft und die ganze Gesellschaft auf vielfältige und tiefschürfende Weise bewegt hat. Es sei deshalb klar, dass der Verein punkto, gefordert war. «Einerseits», wie punkto in einer Mitteilung zum Jahresbericht 2020 schreibt, «als Arbeitgeber, welcher der Not gehorchend den digitalen Wandel beschleunigen und Mitarbeitenden wie Klienten ein möglichst sicheres und dennoch förderliches Arbeitsumfeld bieten musste.» Andererseits aber auch als «Anbieter von Dienstleitungen für Menschen, deren Sorgen und Krisen sich im Verlauf der Pandemie zum Teil dramatisch zuspitzten.»

Steigende Nachfrage nach Familienbegleitung

Die Familienbegleitung war 2020 in 42 (Vorjahr 26) Familien engagiert, heisst es in der Mitteilung. Von den Sozialpädagoginnen waren krisenbedingt noch mehr Engagement, Spontaneität und Kreativität gefragt. So fanden Gespräche zum Beispiel eher auf dem Spielplatz oder auf dem Balkon statt als am Stubentisch. «Lockdown, Homeschooling und Homeoffice sorgten für neuartige Herausforderungen im Zusammenspiel der Familien, die es mit Hilfe der Familienbegleitung zu bearbeiten galt.» Die Unterstützung konnte aber auch ganz praktisch sein, wie das Bereitstellen eines PC für eine mittellose Familie.

Die Nachfrage nach der Kinder-, Jugend- und Elternberatung (von 563 im Vorjahr auf 595) sowie dem Elterncoaching hat sich gemäss Mitteilung im Krisenjahr weiter verstärkt. Von 50 auf 60 zugenommen hat auch die Zahl der Fachberatungen im Kindesschutz, die sich an involvierte pädagogische und psychologische Fachpersonen richtet. 2021 startet das neue Kursangebot «Kinder im Blick», das Mütter und Väter nach einer konfliktreichen Trennung auf dem Weg zu einer gemeinsame Elternschaft unterstützt.

Verschiedene Anlässe verschoben

Auch von der Kinder- und Jugendförderung als Organisatorin diverser Veranstaltungen war 2020 erhöhte Flexibilität gefordert, mussten doch Veranstaltung verschoben, angepasst oder auch abgesagt werden. Der 8. Kantonale Jugendpolittag als Zuger Spezialität konnte, verspätet zwar, erfreulicherweise durchgeführt werden.

Um obdachlose und armutsbetroffene Menschen kümmert sich die punkto Gassenarbeit. Sie beobachtete, dass seit Beginn der Pandemie deutlich mehr Menschen mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Vor allem für Obdachlose sind die Einschränkungen besonders belastend, stehen ihnen doch warme Duschen, Aufenthaltsräume und Beratungsangebote nur eingeschränkt zur Verfügung. Dank grosszügiger Spenden von Hilfswerken kann die Gassenarbeit in der Krisenzeit bedürftigen Menschen vermehrt auch finanziell unter die Arme greifen.

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