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Obwalden

Corona zum Trotz: Für die Kernser Senioren soll es auch dieses Jahr Lebkuchen und Nidlä geben

Seit 20 Jahren engagieren sich Theres Michel und Monika von Rotz für Senioren in Kerns. Am Mittwoch werden sie dafür von Gemeinde und Kirche geehrt.
Sie engagieren sich seit 20 Jahren für Senioren in Kerns, von links: Theres Michel und Monika von Rotz.
(Marion Wannemacher, Kerns, 1. Dezember )
Mit der Zeit haben sich Theres Michel (links) und Monika von Rotz zu einem Team eingeschworen. (Marion Wannemacher, Kerns, 1. Dezember)

Marion Wannemacher

Marion Wannemacher

Wenn Theres Michel von den Seniorenfahrten erzählt, kommt die 71-Jährige ins Schwärmen. «Im letzten Jahr sind wir nach Airolo über den Nufenen ins Wallis nach Fieschertal gefahren, haben dort mittaggegessen und sind über den Grimsel heim, wo wir noch eine Kaffeepause eingelegt haben.» Auch ins Glarnerland ging es schon, nach Liechtenstein und an den Lauenensee. Die Seniorenfahrten sind in Kerns beliebt. Organisiert und betreut werden die Fahrten seit 20 Jahren von Theres Michel und Monika von Rotz.

Von der allerersten Fahrt mit ihnen schwärmen heute noch viele damalige Teilnehmer: Es ging nach Elm, wo man eine der erfolgreichsten Schweizer Skirennfahrerinnen traf, nämlich Vreni Schneider. Mittlerweile nehmen an der eintägigen Fahrt im Sommer jeweils 100 Kernserinnen und Kernser teil, darunter viele Stammgäste. Manchmal kommt es vor, dass alle Plätze belegt sind.

Und nicht nur das: Auch die Essen für die 85-jährigen Jubilare im Dorf organisieren die beiden engagierten Frauen und den Altersnachmittag jeweils am 8. Dezember mit Besuch von Samichlaus bei Lebkuchen und Nidlä und musikalischer Unterhaltung. Bis vor einigen Jahren besuchten sie auch jeweils die Jubilare ab 75.

Fest eingeschworenes Team von früher her

Natürlich ist in diesem Jahr nicht alles wie sonst. So muss der Altersnachmittag wegen der Pandemie ausfallen. Lebkuchen und Nidlä soll es für die Senioren aus Kerns, St.Niklausen und Melchtal aber trotz Corona geben.

Die beiden Frauen haben sich im Lauf der Zeit zu einem festen Team eingeschworen. Sie kennen sich aus ihrer Arbeit bei der Ludothek, haben jeweils drei erwachsene Kinder und Grosskinder. Als gebürtige Melchtalerin ist Theres Michel so vernetzt wie die 69-jährige Monika von Rotz, die aus St.Niklausen stammt.

Beide Frauen lieben ihr Engagement. «Die Gespräche mit den Leuten sind so interessant. Es ginge so viel vergessen, wenn das nicht weitergegeben wird», ist Theres Michel überzeugt. «Es sind so schöne Begegnungen», pflichtet ihr die Kollegin bei. «Es ist eine Bereicherung, es wird sehr geschätzt und man ist miteinander so verbunden», ergänzt sie. Was wenn beide mal nicht mehr können? Wer übernimmt dann die Freiwilligenarbeit? Einzig an die Zukunft mag sie nicht denken.

Apéro mit allen Ehren und Präsent

Am Mittwochmorgen dürfen sie sich erst mal freuen. Ihnen zu Ehren wird es im Gemeindehaus einen kleinen Apéro geben mit einer Vertretung des Gemeinderats und des Kirchgemeinderats, coronakonform mit insgesamt fünf Personen. Kirche und Gemeinde unterstützen die Senioren-Anlässe finanziell und wissen um deren Bedeutung. Marlies Durrer-Ettlin, die Departementsvorsteherin für Gesundheit und Soziales in der Gemeinde Kerns, betont:

«Das soziale Engagement von Theres Michel und Monika von Rotz ist so wertvoll für unser Dorf.»

Ausserhalb der Seniorenausflüge, des Seniorennachmittags am 8. Dezember und der Essen für die Jubilare sind sie regelmässig im Huwel und gehen mit den Bewohnern spazieren. «Für die ältere Bevölkerung ist ihr Engagement so viel wert.»

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