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Luzern

Corona-Wahnsinn? Bitte Mass halten!

Leer gekaufte Gestelle in den Läden. Ein Spital, das Schutzmasken bewachen lassen muss. Das Corona-Virus bringt Absurditäten zum Vorschein. Es gibt keinerlei Gründe, für ein solches Verhalten. Stattdessen ist Vernunft und gesunder Menschenverstand gefragt.
Jérôme Martinu, Chefredaktor (Bild LZ)
So sahen gewisse Gestelle am Samstagvormittag beispielsweise in Horwer Läden aus. (Bild LZ/jem, Horw 14. März 2020)

Jérôme Martinu, Chefredaktor

Jérôme Martinu, Chefredaktor

Selbst wenn man sich wirklich darum bemüht, Verständnis für die Aufregung und die Verunsicherung in diesen pandemischen Zeiten aufzubringen, diese Frage poppt - zumindest punktuell - unweigerlich auf: Greift denn jetzt der Wahnsinn um sich? Oder wie sonst ist schlüssig zu erklären, was seit dem bundesrätlich verordneten Quasi-Shutdown in den Läden abgeht? Leere Gestelle zuhauf! Es wird gehamstert wie verrückt. WC-Papier, Seife, Reis, Pasta, Knäckebrot und Zwieback, Konservendosen, Tomatensauce, Gefriergemüse ... Unglaublich.

Ein anderes absurdes Beispiel stammt gar aus den Tagen, bevor am Freitag die Anti-Corona-Massnahmen massiv verschärft worden sind: Die mit Abstand grösste medizinische Institution der Zentralschweiz, das Luzerner Kantonsspital, muss ihren Schutzmaskenvorrat von der Securitas bewachen lassen. Grund: Die Masken werden – nicht von den Patienten! – gestohlen, wohl auch für private Zwecke.

Wo bleibt bei all dem der gesunde Menschenverstand? Man mag sich kaum ausmalen, was sich abspielen könnte, wenn einmal eine echte, tiefgreifende Versorgungskrise ausbricht. Ja, wir sind tatsächlich in einer aussergewöhnlichen, seit Kriegszeiten noch nie dagewesenen Situation. Ja, die behördlichen Eingriffe ins öffentliche Leben, in den Alltag von uns allen, sind beispiellos. Aber solche Verhaltensweisen sind nicht nur unlogisch und unnötig, sondern auch unverantwortlich.

Letztlich ist es die Summe solcher Absurditäten, die einer Hysterie Vorschub leisten. Darum: Bitte unbedingt Mass halten! Versuchen wir den verordneten Regeln Folge zu leisten, um so die Schwächsten zu schützen und die Leistungsfähigkeit unseres medizinischen Versorgungssystems zu stützen. In Sachen Regeln heisst das selbstverständlich auch: Schlaumeiereien, wie sie am Titlis und bei weiteren vereinzelten Bergbahnen am Samstag betrieben worden sind, gilt es abzustellen.

Versuchen wir, trotz erheblichen Einschränkungen mit Vernunft den Alltag zu leben.

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