Harry Ziegler, Chefredaktor
Vielleicht geht es Ihnen wie mir: Ich bin froh, hat das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest angefangen. Man kann sich so wieder anderen Dingen widmen. Den anstehenden Wahlen ins eidgenössische Parlament beispielsweise. Diese versprechen in Zug durchaus spannend zu werden.
Neben der Spannung macht besonders Freude, dass heuer die Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten derart gross ist. Frauen, Männer, Junge, Ältere, Pensionierte gar. Für den Nationalrat kandidieren 75 Personen, die jüngsten Kandidaten dürfen gerade einmal abstimmen, sind also 18 Jahre alt, der älteste – der bereits einmal im Parlament war – ist alt SP-Nationalrat Armin Jans. Für einen Sitz im Ständerat bewerben sich sieben Personen. Mehr als auch schon.
Die Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten, die gewillt sind, sich im eidgenössischen Parlament für den Kanton Zug zu engagieren, macht nicht nur Freude, sie macht auch Mut. Und ein bisschen stolz. Sie zeigt doch, dass das vielfach totgesagte Interesse an der Politik mindestens im Kanton Zug alles andere als leblos ist. Im Gegenteil. Besonders interessant, dass das Interesse der unter 30-Jährigen an der Politik wieder erwacht scheint. Gut, tot war es nie, die Stimmen dieser Generation wurden einfach zu wenig wahrgenommen. Das hat sich nun glücklicherweise geändert. Die grosse Auswahl, die Verjüngung der Kandidatinnen und Kandidaten aber nützen gar nichts, wenn Sie, Zugerinnen und Zuger, nicht wählen gehen.