Stefan Dähler
Die Massnahme sorgte im Krienser Kuonimatt-Quartier für viele Diskussionen und eine Petition mit rund 800 Unterschriften: Die Buslinie 16 soll dieses nicht mehr bedienen und stattdessen auf der Ringstrasse verkehren. Anfang 2020 entschied der Verkehrsverbund Luzern (VVL), die Linienführung des 16er-Busses umzugestalten. Ende des letzten Jahres hätte die Umsetzung ursprünglich erfolgen sollen. Dann wurde der Termin auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2022 verschoben. Nun sagt VVL-Mediensprecher Romeo Degiacomi:
«Die Umstellung der Linie 16 wird vorerst auf Eis gelegt. Dies gilt auch für die weiteren geplanten Änderungen der Buslinien in Kriens. Die Massnahmen werden erst in einem, wahrscheinlich eher zwei Jahren wieder zum Thema.»
Das heisst: Die Bushaltestellen im Kuonimatt-Quartier bleiben vorerst erhalten und die Linien 11 und 15 am Sonnenberghang noch nicht zusammengelegt.
Zeitpläne an mehreren Stellen noch unklar
Degiacomi begründet die Verzögerungen damit, dass viele Planungsfragen zu baulichen Massnahmen noch offen seien. Einige Beispiele: Bei den Linien 11 und 15 ist eine geplante neue Busdurchfahrt beim Spielplatz an der Sonnenbergstrasse umstritten. Weiter dürfte es eine Weile dauern, bis auf der Arsenalstrasse ein neues Verkehrsregime eingeführt wird. Künftig soll die Linie 14 dort durchfahren. Nur so könne diese den Bahnhof Kriens-Mattenhof bedienen und so Bahn und Bus ideal miteinander verknüpfen.
Wie der Stadtrat letztes Jahr in einer Interpellationsantwort schrieb, müssten zusätzlich die Bushaltestellen im Krienser Zentrum hindernisfrei gestaltet werden. Dabei könnten auch einige aufgehoben werden.
«All diese Massnahmen hängen zusammen, da die Fahrtzeiten und Linienführungen der einzelnen Linien aufeinander abgestimmt werden müssen», sagt Degiacomi. «Dabei müssen die Anschlüsse und die Fahrplanstabilität gewährleistet sein.» Zudem habe für den VVL derzeit Vorrang, die aufgrund der Coronapandemie zurückgegangenen Frequenzen wieder zu steigern. Erst wenn alle baulichen und betrieblichen Detailfragen geklärt seien, wolle man in Kriens und Horw alle Änderungen gleichzeitig umsetzen und nicht in Etappen, damit die Passagiere sich nicht immer wieder neu orientieren müssen.
Könnte ein Rufbus künftig die Kuonimatt erschliessen?
Die Verzögerung der Änderungen sind für den Krienser Stadtrat kein Anlass, einen neuen Anlauf für den Erhalt der Verbindung ins Kuonimatt-Quartier zu nehmen. «Wir haben es mehrmals versucht, die Antwort des VVL lautete stets Nein», sagt Bauvorsteher Maurus Frey (Grüne). Daher wäre das kaum aussichtsreich.
Die Passagierfrequenzen seien gemäss Kriterien des VVL tief. Die vorgesehene Qualität des ÖV-Anschlusses mit S-Bahn-Station und vielen tangentialen Buslinien im Gebiet entspreche den kantonalen Richtlinien und sei auch nach nationaler Beurteilung gut. «Das Ziel ist nun, Optimierungen des Angebots zu erreichen.» Eine Möglichkeit könnte ein Rufbusangebot sein.
Der Stand der Planungen für die baulichen Massnahmen sei unterschiedlich, so Frey. Bei der Sonnenbergstrasse laufen Diskussionen im Rahmen eines runden Tisches mit den verschiedenen Interessengruppen, der Zeitplan sei noch offen. Bezüglich hindernisfreien Bushaltestellen seien Abklärungen im Gange, diese betreffen das Gebiet Zunacher-Krauerhalle-Grossfeld, in dem sich zahlreiche Haltestellen befinden, die aber teils nur in einer Richtung bedient werden.
Kein Thema mehr ist eine neue Bushaltestelle beim Brändi, die die Aufhebung der Haltestellen in der Kuonimatt ansatzweise kompensieren soll. Dies gab der Stadtrat bereits 2021 in seiner Antwort auf ein SP-Postulat bekannt. Die Platzverhältnisse rund um die Pilatus-Arena seien zu eng und die Distanz zum Bahnhof Mattenhof zu gering, um eine nennenswerte Verbesserung zu erzielen.