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Luzern

Buchrain budgetiert Plus für 2020 – doch danach rutscht die Gemeinde wieder in die roten Zahlen

Für 2020 ist ein Überschuss von 257'100 Franken vorgesehen. Doch in den Folgejahren verschlechtern sich die Finanzen wieder. Der Gemeinderat wählt nun eine «Vorwärtsstrategie».
Blick in den Dorfkern von Buchrain, der im Rahmen der Zentrumsentwicklung aufgewertet werden soll. (Bild: Dominik Wunderli, 5. November 2018)

Stefan Dähler

Nach schwierigen Jahren präsentiert der Buchrainer Gemeinderat für 2020 schwarze Zahlen. Bei einem Aufwand von rund 30 Millionen Franken resultiert ein Plus von 257100 Franken. Für das laufende Jahr ist ein Minus von 243500 Franken budgetiert.

Für die Entlastung sorgen «steuerliche Korrekturen im kantonalen Sparpaket, höhere Sondersteuern sowie die leicht positive Bilanz der kantonalen Aufgaben- und Finanzreform», teilt die Gemeinde mit.

Finanzreform ebenfalls unter den Erwartungen

Die Reform entlastet Buchrain um rund 100'000 Franken. Wie bereits in anderen Gemeinden ist das zwar weniger, als vom Kanton prognostiziert. Dieser rechnete für Buchrain mit 400'000 Franken. «Doch wir haben intern mit einem tieferen Betrag gerechnet, insofern war das für uns keine Überraschung», sagt Finanzvorsteher Patrick Bieri (FDP). Er begründet dies hauptsächlich damit, dass der Kanton fiktive Entlastungen für Wasserbau-Projekte einkalkuliert habe, die in Buchrain erst später relevant werden könnten.

Für 2020 ist gemäss der Reform in Buchrain eine Steuersenkung von 0,1 auf 1,9 Einheiten vorgesehen. Im Gegenzug erhöht der Kanton den Steuerfuss.

Einnahmen aus Finanzausgleich fallen weg

Buchrain kann aber nur kurz durchatmen. Ab dem Jahr 2021 sieht der Finanzplan Defizite von jeweils knapp 1 Million Franken vor. Man habe die Talsohle mit sehr tiefer Steuerkraft natürlicher Personen sowie fehlenden Firmensteuern zwar erreicht, so Bieri. Durch den leichten Anstieg in den letzten Jahren fallen nun jedoch die Einnahmen von rund 1 Million aus dem kantonalen Finanzausgleich sukzessive weg. Ein erneutes Sparpaket sei kaum möglich. Bieri:

«Unsere Leistungen sind bereits auf dem Minimum und das Sparpotenzial durch die Sparanstrengungen der letzten Jahre ausgereizt.»

Man setze daher auf eine Vorwärtsstrategie. Vorgesehen sei etwa der Erwerb strategisch wichtiger Grundstücke wie zuletzt die Adlermatte 1 (wir berichteten). So könne man von Mieteinnahmen profitieren und die Entwicklung aktiv beeinflussen. Weiter soll die Zentrumsentwicklung «Generationenprojekt Buchrain» gute Steuerzahler anlocken und das Image der Gemeinde verbessern. Eine Steuererhöhung sei vorerst nicht geplant, da der Gemeinderat 2015 bereits mit einer solchen gescheitert ist, so Bieri.

Hinweis
Am 7. November um 19.30 Uhr ist eine Orientierungsversammlung zum Budget und zu weiteren Projekten der Gemeinde in der Aula des Schulzentrums Hinterleisibach geplant.

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