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Leserbrief

«Schule geht alle etwas an »

Leserin  Leonie Imfeld schreibt über die Abstimmungsvorlage zur Einheitsgemeinde Stansstad.

Das Primarschulhaus Stansstad.
Bild: Bild: Florian Pfister (Stansstad, 8. November 2022)

Vor gut 10 Jahren, am 11. März 2012, wurde in Stansstad, Kehrsiten und Obbürgen über die Einheitsgemeinde, die Zusammenlegung von Schul- und politischer Gemeinde abgestimmt. Dies wurde von den Stimmberechtigten angenommen. Gut ein Jahr später am 22. September 2013 wurde die darauffolgende neu erarbeitete Gemeindeordnung abgelehnt. Seither ist sehr viel Zeit verstrichen und viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, wie ging oder geht es eigentlich seither in dieser Frage weiter? Inzwischen wurden die Einheitsgemeinden in 9 von 11 Gemeinden von Nidwalden eingeführt, Oberdorf ist in Planung. In Obwalden und anderen Kantonen ist dies schon lange Realität. Wird Stansstad schon bald ein Extrazüglein fahren?

Als damals praktizierende Lehrperson habe ich den Prozess zur Einheitsgemeinde und deren Umsetzung in Ennetbürgen miterlebt, und kann diesem Entscheid aus der Praxis nur Positives abgewinnen. Schule und Bildung geht alle Bürgerinnen und Bürger etwas an, nicht nur Familien mit Kindern. Die Schule ist eine feste Institution in der Gemeinde, welche einen öffentlichen Auftrag zu erfüllen hat.

Durch die Zusammenlegung wird die Schule von grösserem Interesse, da sie keine separate Gemeinde in der Gemeinde mehr ist. Die Schule wird so als wichtigen Teil der Gemeinde wahrgenommen. Die Schule wird auch weiterhin eine Stimme haben, und durch eine gewählte Schulkommission als Bindeglied zwischen Schule und Gemeinde gut vertreten sein. Bei einer Zusammenlegung geht es nicht um pädagogische Fragen, sie hat keinen Einfluss auf den Arbeitsalltag in der Schule und deren Angebot. Die Kernaufgabe der Schule wird gestärkt. Es geht um die Nutzung von Ressourcen in einer Gemeinde, um das Vermeiden von Doppelspurigkeiten, gemeinsame Absprachen von anstehenden Projekten, welche auch finanziell, gesamtheitlich und langfristig geplant werden müssen. Es geht um die Zusammenarbeit in der Gemeinde, um eine gemeinsame, zukunftsorientierte Entwicklung und nicht mehr um ein Gegeneinander und Nebeneinander.

Es gibt für mich kein Argument, welches dagegen spricht. Sagen wir Ja zum Antrag einer Einheitsgemeinde in Stansstad, Kehrsiten und Obbürgen, tragen wir Sorge zur Schule.

Leonie Imfeld, ehemalige Primarlehrerin in Stansstad und Ennetbürgen

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