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Zug

Bringt ein Umzug mehr Leben in die Baarer Dorfstrasse?

Die Confiserie Speck wird ihren aktuellen Standort aufgeben und ein paar Häuser weiter einen Laden mitsamt Café eröffnen. Davon verspricht sich ein anderer Gewerbler eine Menge.
Die Baarer Dorfstrasse gilt derzeit als hartes Pflaster für Geschäfte. (Bild: Stefan Kaiser (7. Februar 2019)

Raphael Biermayr

Die Confiserie Speck zieht an der Dorfstrasse um und verlässt das geschichtsträchtige Grosshaus mit Hausnummer 1. Gesetzt den Fall, die erforderlichen Bewilligungen liegen bis dahin vor, wird sie ab Juni im Komplex an der Dorfstrasse 23/25 einen Laden sowie neu ein Café betreiben.

«Die Baarer jammern, dass es kein richtiges Café mehr im Zentrum gäbe – dem wollen wir Abhilfe schaffen», sagt Peter Speck, Mitinhaber des Stadtzuger Traditionshauses, schmunzelnd. Der Grund für den Umzug seien gescheiterte Ausbaupläne am alten Standort. Der Hausbesitzer hätte diese nicht unterstützt.

Daraufhin ist Michi Radler hellhörig geworden. Jener ist auf einer Mission, die da lautet, die Dorfstrasse zu beleben. Deshalb hat sich der Eigentümer des Innendekorationsgeschäfts an der Dorfstrasse 23/25 darum bemüht, dass Speck einen Teil seiner Räume übernimmt. Seinen Laden wird er, verkleinert, im hinteren Gebäudeteil weiterbetreiben. «Die Gemeinde hat im Zusammenhang mit der Aufwertung der Dorfstrasse eine Studie realisiert, die noch andauert – wir aber machen bereits etwas dafür», sagt Radler.

Gleichwohl die Dorfstrasse derzeit also als wenig belebt und unattraktiv gilt, bewertet Peter Speck das Potenzial am neuen Standort «nicht schlechter als beim Grosshaus». Die Gleichung laute: Mehr Sitzplätze bringen mehr Umsatz. Die Öffnungszeiten nach dem Umzug in Baar würden sich im aktuellen Rahmen bewegen.

Im Nachtleben harzt es noch

Ins Nachtleben wagt man sich also nicht vor, wie das im «Pfauen» im Zuger Kolingeviert, das der Stadt gehört, die Idee war. Die Situation gestaltet sich herausfordernd: Im November 2017 begann Speck im Bistro mit Öffnungszeiten bis um 24 Uhr. Mittlerweile ist es längstens bis um 23 Uhr geöffnet. Peter Speck ist gleichwohl zuversichtlich. Man sei zwar schon jetzt zufrieden mit dem «Pfauen», er hätte die Umsatzerwartungen erfüllt. Auf längere Sicht gesehen rechne man damit, im Abendgeschäft noch zu wachsen.

Die Confiserie Speck betreibt sechs Standorte, erst im vergangenen Herbst wurden Laden und Café im Metalli nach einem Umbau wiedereröffnet. Hängt die Investitionslust der Speck-Brüder mit dem Verdrängungsmarkt im offensichtlich attraktiven Kanton Zug zusammen? «Wer nicht investiert, bleibt stehen», sagt Speck lakonisch. Das kann man sich offenkundig nicht leisten.

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