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Luzern

Brass Band Wettbewerb in Montreux: Verbandspräsidentin glaubt an Luzerner Titelgewinn

Am Wochenende treten in Montreux zum 44. Mal die besten Brass Bands gegeneinander an. Wie hoch die Chancen für die Luzerner sind und warum es trotz weniger Teilnehmer eine neue Kategorie braucht, erklärt Verbandspräsidentin Ariane Brun.
Die Hinterländer Jugend Brass Band beim Einspielen in Montreux vor zwei Jahren. Bild: Philippe Dutoit.
Ariane Brun. Foto: Philippe Dutoit

Raphael Zemp

Raphael Zemp

Am Samstag und Sonntag ist es wieder so weit: Am 44. Schweizer Brass Band Wettbewerb in Montreux messen sich 60 Brass Bands aus der ganzen Schweiz in 6 Kategorien: Von der 4. Stärkeklasse bis zur Höchstklasse – und neu erstmals auch in der Kategorie Elite. Was es damit auf sich hat, erklärt Ariane Brun, Präsidentin des Schweizer Brass Band Verbands (SBBV).

Ariane Brun, werden die Besten immer besser, so dass eine neue Kategorie die Lücke zu den restlichen Teilnehmern füllen muss? Oder wozu braucht es die neue Elite-Klasse?Das Niveau steigt tatsächlich beständig. Aber nicht nur bei der Spitze, sondern bei allen Vereinen, die sich in Montreux messen. Geschaffen haben wir die zusätzliche Kategorie vielmehr, weil die 1. Klasse in den letzten Jahren einen extremen Zulauf verzeichnet hat. Mehr als zwanzig Vereine haben sich etwa im letzten Jahr in dieser gemessen. Das ist nicht nur für uns Organisatoren am oberen Limit, sondern auch für die Juroren.Es treten «nur» zehn Vereine in der Elite-Klasse an, darunter auch die Luzerner Brass Bands Reiden und Rickenbach. Entspricht das Ihren Erwartungen?Ja, so war es vorgesehen. Wir haben die Anzahl auf zehn begrenzt. Den Zuschlag bekommen haben jene, die in den letzten drei Jahren am besten abgeschnitten haben. Damit aber keine starre Elite-Kaste entsteht, werden künftig die jeweils zwei letztplatzierten Elite-Vereine ab- und die zwei besten 1.-Klasse-Vereine aufsteigen. Sofern sie das so wünschen.Teilnehmen werden auch dieses Jahr wieder viele Luzerner Vereine: Sie machen nicht weniger als einen Viertel aller Teilnehmer aus (siehe Box).

Das stimmt und zeigt einmal mehr, welch hohen Stellenwert die Brass-Musik im Kanton Luzern geniesst. Zusammen mit dem Wallis ist Luzern die unbestrittene Blasmusik Hochburg der Schweiz. Die meisten Luzerner Teilnehmer sind zudem Stammgäste. Sie tragen entscheidend zu einer lebendigen Szene bei und stimmen mich zuversichtlich, dass der Brass Band Wettbewerb in Montreux auch künftig nichts an Bedeutung einbüssen wird.

Sie kennen die Szene, nicht nur als Präsidentin des Schweizer Brass Band Verbandes, sondern auch weil sie seit nunmehr 20 Jahren aktiv musizieren, als Solo-Es-Hornistin in der Musikgesellschaft Frohsinn in Grosswangen. Welchem Luzerner Teilnehmer trauen sie einen Titelgewinn zu?

Mein persönlicher Favorit ist die Bürgermusik Luzern, die in der Höchstklasse antritt. Sie bringt alles mit, was es für den Titelgewinn braucht. Als Champion oder als Zweitklassierte hinter der amtierenden Europameisterin Valaisia Brass Band wäre sie zudem für den Europäischen Brass Band Wettbewerb qualifiziert, wo die besten Brass Bands Europas aufeinandertreffen. Dieser Anlass findet im April statt – ebenfalls in Montreux. Aber selbstverständlich ist in allen Kategorien ein Luzerner Sieg möglich, was mich natürlich sehr freuen würde. Ich wünsche auf jeden Fall allen Luzerner Bands viel Erfolg!

Im letzten Jahr haben 67 Vereine an den Schweizermeisterschaften in Montreux teilgenommen. Heuer sind es noch 60. Verliert der Wettbewerb an Anzugskraft?

Nein keineswegs. Im letzten Jahr haben wir einen Rekord verzeichnet. Dass es dieses Jahr nicht mehr ganz so viele sind, beunruhigt uns nicht. Denn auf die letzten zehn Jahre gesehen, hat die Anzahl der Wettbewerb-Teilnehmer laufend zugenommen.

Der Wettbewerb in Montreux hat den Ruf, nur für die Besten der Besten zu sein. Schreckt das nicht auch viele Musikvereine ab?

Das höre ich immer wieder, gerade von Dorfvereinen. Und tatsächlich ist das Niveau sehr hoch. Aber trotzdem kann sich jeder Verein ohne weiteres anmelden und etwa in der dritten oder vierten Stärkeklasse antreten, wo sich bis anhin vor allem Jugend Brass Bands gemessen haben.

Der Verband als Organisator hat wohl auch ein Interesse, den Wettbewerb nicht unbegrenzt wachsen zu lassen.

Das stimmt. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Mit der letztjährigen Rekordteilnahme sind wir schon an gewisse Grenzen gestossen. Richtig problematisch wird es bei über 70 Teilnehmer. Da müssten wir allenfalls über eine Begrenzung nachdenken. Soweit ist es glücklicherweise noch nicht gekommen. Wir haben uns Ziel, keiner Musik absagen zu müssen, bisher erreichen können.

Hinweis: Weitere Informationen zum Schweizerischen sowie Europäischen Brass Band Wettbewerb finden Sie unter swissbrass.ch

Luzerner Brass Bands in Montreux:

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