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Kolumne «Chefsache»

Bossard-Arena: Jetzt ist es aber mal gut

Bekannt ist: Die Bossard-Arena soll umgebaut werden. Das ist unbestritten. Nur: Wer dafür zahlen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Nun kommt eine weitere dazu.

Es ist im Stadtparlament sattsam diskutiert worden. Die Bossard-Arena und das Umgelände sollen umgebaut werden. Dazu gibt es Pläne, die – murrend zwar – einigermassen akzeptiert sind. Finanziert hätte den Ausbau der Hauptnutzer der Bossard-Arena, der EVZ.

Nun ist im Stadtparlament eine Motion aus Reihen der ALG-CSP-Fraktion eingereicht worden, die bei Erheblicherklärung, das Potenzial hat, den Umbau zurück auf Feld 1 zu katapultieren. Bei der aktuellen Lösung wäre die Stadt Zug, die über die Kunsteisbahn Zug AG (KEB) die Arena faktisch besitzt, finanziell ziemlich ungeschoren davon gekommen. Die Motion verlangt vom Stadtrat Varianten auszuarbeiten, die von der Stadt finanziert werden.

Darunter auch eine Variante, die den Arenaplatz unbebaut lassen soll. Soweit so gut. Motionen in Parlamenten sind legitime politische Mittel. Es stellt sich einfach die Frage, was soll mit dieser Motion bezweckt werden?

Die Forderungen der Motion drehen sich im Kern darum, dass der Grosse Gemeinderat (GGR) wieder die Kontrolle über das Projekt Bossard-Arena erlangt, also bis zur letzten Schraube mitreden kann. Denn: Wer zahlt, befiehlt ja bekanntlich. Und da die Stadt in einer Medienmitteilung vom 1. September dieses Jahres schrieb: «Der EVZ als Mieter und Hauptnutzer wird die Erweiterung realisieren und finanzieren», wurde Stadt und GGR der finanzielle Hebel genommen.

Dass dieses Druckmittel mit einem Satz verschwunden ist, stört die Stadt kaum. Sie kann über die KEB, die im Auftrag der Stadt die Arena betreibt und mehrheitlich im Besitz der Stadt ist, weiterhin Einfluss nehmen. Der Grosse Gemeinderat hingegen bleibt diesbezüglich aussen vor.

Genau das aber wurmt verschiedene Mitglieder des GGR. Diese haben sich auch in den vorausgegangen parlamentarischen Diskussionen jeweils kritisch zum drohenden Kontrollverlust geäussert. Und nun, da dieser Kontrollverlust Tatsache zu werden scheint, wird verlangt, dass die Stadt nun doch Varianten zur Finanzierung der Erweiterung der Bossard-Arena ausarbeitet.

Dass nun wieder der Begriff «Baurecht», in den Diskussionen auftaucht, ist nicht erstaunlich. Obwohl der GGR dies noch im März dieses Jahres vehement bekämpfte. Unter anderem mit dem Argument des Risikos für die Stadt bei einem Konkurs des Vereins.

Sicher, ein gewisses Risiko bei einem allfälligen Konkurs des EVZ besteht. Viel wahrscheinlicher jedoch scheint ein Konkurs der KEB zu sein. Denn diese klagt darüber, dass sie finanziell immer klammer wird. Etwas scheinheilig ist das schon.

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