Das allerwichtigste des Esaf 2019 in Zug sei, dass die Zugerinnen und Zuger zu einem Jahrhundertevent gekommen seien, antwortet Heinz Tännler, Präsident des Organisationskomitees des Esaf 2019 auf die entsprechende Frage. «Es ist ein Jahrhundertevent, der uns allen nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.» Natürlich sei er auch stolz, dass es ihnen gelungen sei, blaues Blut zu motivieren, nach Zug ans Fest zu kommen.
Tatsächlich nahmen am Esaf 2019 nicht nur Hunderttausende Schweizer Schwingfans teil, sondern es erschien viel Prominenz. So begrüssten sich beispielsweise FDP-Schweizpräsidentin Petra Gössi und Toni Brunner, alt SVP-Nationalrat, als sich ihre Wege im Festgelände kreuzten. Beat Hefti, der im Steinstossen einen Spitzenrang belegte, kam sehr gerne zurück nach Zug, wo er vor wenigen Jahren als erfolgreicher, aktiver Bobfahrer oft anzutreffen war. Er nahm die Gratulationen erfreut entgegen, die er für seine nachträglich erhaltene Goldmedaille erhielt. Bekanntlich bekamen er und sein Beifahrer Alex Baumann Gold für das Zweierrennen der Olympiade in Sotschi, an der Alexander Subkow gedopt war.
Traumwetter und perfekter Sonnenuntergang
Luka Müller lud am Samstagabend eine illustre Runde in den Roost, wo sich Zug bei den Gästen mit Traumwetter und perfektem Sonnenuntergang in Szene setzen konnte. König Tupou VI. vom Königreich Tonga im Südpazifik freute sich ganz besonders, «auf sein Wiedersehen mit Zug nach 40 Jahren.» Er sei vom Schwingen begeistert, das in der Schweiz offenbar so gross sei, wie Rugby in Tonga, sagte er und zeigte sich erstaunt über die vielen Kilos der Schwinger und deren übergrosse Schuhgrössen. «Ich bin glücklich, hier neue Freunde zu treffen. Let me know, what I can do for you, when you visit Tonga.»
Luka Müller erzählte zuvor die Geschichte seiner Vorfahren und den Bezug zu Tonga, der heute noch gross ist und den seine Familie in zahlreichen Projekten zu Gunsten der dortigen Inselbewohner hochhält.
Und auch Albert Alexandre Louis Pierre Rainier Grimaldi, Fürst von Monaco staunte, als er vom Zuger Bruno Waller erfuhr, dass Zug das Monaco der Schweiz sei und liess sich von ihm in die steuerlichen Gegebenheiten Zugs und der Schweiz einführen. «Ich war bislang nur in Zürich und Luzern und noch nie in Zug», sagte der Fürst und schwärmte: «Und ganz sicher nicht zum letzten Mal.»
«Jetzt fehlt mir nur noch der Papst»
Gestern Sonntag um 11 Uhr nahmen zahlreiche Prominente die Einladung von Josef Mathis an, der in den achten Stock des Uptowns lud. «Eine so hochkarätige Delegation habe ich in Zug noch nie empfangen», sagte Landammann Stephan Schleiss in seiner kurzen Ansprache: «Jetzt fehlen mir nur noch der Papst und der Schwingerkönig.»
Stadtpräsident Karl Kobelt zeigte sich «hocherfreut über den unglaublich tollen Anlass» und witzelte an die Adresse von Heinz Tännler zum herrschenden Prachtwetter: «Ich habe Dir viel zugetraut. Aber das dann doch nicht.»
Dieses Esaf sei die «die Story of Switzerland. Und ein Schweizertag – ein Tag für die Schweizer», sagte Bundespräsident Ueli Maurer bei seiner kurzen Rede in Englisch an die Prominenz, die danach gespannt den nächsten Gang auf dem Monitor verfolgte.
«Gute Freunde können wir immer brauchen»
Im Vordergrund stünden die Zuger, betonte Heinz Tännler und sprach von glücklichen Zufällen, warum «blaues Blut» ans Esaf gekommen sei. «Es ist natürlich schön, wenn wir Zuger uns von der besten Seite zeigen können. Gute Freunde können wir immer brauchen.»
Tatsächlich erschien viel Prominenz am Esaf 2019 in Zug, die in der Menge zu verschwinden schien. Gut möglich, dass ein König und ein Fürst bald wieder an einem Schwingfest zu sehen sind...