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Luzern

Biodiversität im Kanton Luzern: Richtiger Fokus auf den Siedlungsraum

Einheimische Arten fördern, fremde bekämpfen: Standen früher bei der Biodiversität Natur- und Kulturlandschaften im Fokus, ist es heute der Siedlungsraum. Entsprechend handelt der Luzerner Regierungsrat richtig.
Alexander von Däniken, Leiter Ressort Kanton Luzern.

Alexander von Däniken

Die Luzerner Kantonsregierung zeigt in einem Planungsbericht auf, wie sie die Biodiversität in den nächsten rund zehn Jahren fördern will. Zu Recht liegt der Fokus stärker auf dem Siedlungsraum. Seit 1980 hat die Siedlungsfläche im Kanton um 41 Prozent zugenommen – das entspricht der anderthalbfachen Fläche der Stadt Luzern. Vor diesem Hintergrund darf sich die Förderung der Artenvielfalt von heimischen Pflanzen und Tieren nicht mehr nur auf Naturschutzgebiete und landwirtschaftliche Flächen beschränken.

Vier von zwanzig zusätzlichen Massnahmen, mit denen der Regierungsrat die Biodiversität fördern will, betreffen den Siedlungsraum. Einige klingen aber konkreter, als sie sind. Ein Handbuch für Städte und Gemeinden soll über Biodiversität im Siedlungsraum aufklären. Zudem will der Kanton den Kommunen mehr Fördergelder des Bundes vermitteln. Auch sind «konkrete Massnahmen», etwa ökologische Wertflächen im Industriegebiet, und «verbindliche kommunale Freiraumplanungen» angedacht.

Was genau wie und wo passieren soll, ist also grösstenteils unklar. Was können etwa Hausbesitzer unternehmen: Das alte Mauerwerk für Zauneidechsen stehenlassen? Und erhalten Firmen Unterstützung, wenn sie ihre Flachdächer begrünen? Trotzdem sind zusätzlichen 1,2 Millionen Franken pro Jahr aus der Staatskasse gut investiert. Biodiversität beginnt schliesslich schon vor unserer Haustür.

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