Die Gotthard-Raststätte verfügt über den einzigen Besinnungsort auf dem gesamten Schweizer Autobahnnetz. Gebaut und eröffnet wurde er vor fast genau 20 Jahren. Allerdings haben sich am markanten Bau, dessen Kosten sich auf 1,2 Millionen Franken beliefen, einige Abnützungserscheinungen gezeigt. Deshalb nahm die von alt Regierungsrat Josef Arnold präsidierte gemeinnützige Stiftung «Ort der Besinnung» das Jubiläum zum Anlass, um Sanierungs- und Auffrischungsarbeiten vornehmen zu lassen. Gestern wurde die Renovation im Rahmen eines kleinen Jubiläumsfestes gefeiert.
«Es wurden Arbeiten am Flachdach ausgeführt und das Buchenholz sowie die Eingangstüre aufgefrischt», verriet Arnold. Ausserdem seien die Dichtungsfugen erneuert und die alten Lampen durch moderne LED-Leuchtmittel ersetzt worden. Darüber hinaus gab es eine umfassende Innen- und Aussenreinigung.
Im Zusammenhang mit dem Neubau der Gotthard-Raststätte hat es auch einen neuen Zaun gegeben. «Wir haben schon einige Rückmeldungen erhalten – sozusagen als Wink mit dem Zaunpfahl», sagte Arnold dazu. «Für mögliche Optimierungen wird unsere Stiftung in dieser Angelegenheit das Gespräch mit der Raststätte suchen.»
Etwas überraschend Neues geschaffen
«Hier an diesem Ort des intensiven Gotthardverkehrs entstand 1998 – nach einer langen spirituellen Vergessenheit der Strassen- und Bahnplaner – etwas überraschend Neues», hielt Historiker Hans Stadler an der gestrigen Wiedereröffnung fest. «Durch die Renovation hat dieser Ort der Besinnung den ursprünglichen Glanz zurückerhalten.»
Im Zusammenhang mit dem Jubiläum hat die Stiftung einen von der Grafikerin Anja Wild gestalteten Prospekt zum «Ort der Besinnung» herausgegeben. Darin steht, dass diese Stätte für alle Religionen, alle Reisenden und Rastenden gedacht ist. Hauptthema der Architektur ist das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Die Scheiben der Fenster sind mit Flaschenscherben gefüllt, welche das Licht im Raum brechen und so eine meditative Stimmung entstehen lassen. Im Zentrum der Besinnungsstätte steht ein grosser Bergkristall aus dem Gotthardgebiet. Im Aussenhof befindet sich ein Brunnen, dessen fliessendes Wasser das Leben darstellen soll. An den Mauern des Hofes sind reliefartig Gebetsketten verschiedener Religionen in Beton gegossen.
Bisher hat die Stiftung laut Präsident Arnold Rechnungen in der Höhe von 50000 Franken beglichen. Dieser Betrag werde jedoch noch ansteigen, da einige Rechnungen noch ausstehend seien. An den Kosten beteiligen sich das Bundesamt für Strassen (Astra), der Kanton Uri, die Gemeinden Altdorf und Erstfeld, die Korporation Uri, die Gotthard Raststätte AG, die Pfarrei Altdorf, die Evangelisch-Reformierte Landeskirche Uri sowie mehrere Stiftungen und die Brand Automobile AG.