Markus Villiger
Markus Villiger
Es war eigentlich schon lange sein Wunsch, als Fachausbildner im Bereich Kampfpanzer tätig zu sein. «Ich konnte diesen Wunsch nach einer harten und längeren Ausbildung erfolgreich umsetzen», zeigt sich Christian Hurschler erfreut.
Er ist in der Obermatt bei Engelberg aufgewachsen und besuchte im Klosterdorf die Primar- und Sekundarschule. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte er eine vierjährige Lehre als Elektromonteur, die er 2007 abschloss.
Motivation für die militärische Laufbahn
Spasseshalber sagt Christian Hurschler auf die Frage, welches die Motivation war, eine militärische Laufbahn einzuschlagen: «Ich wollte einen höheren Dienstgrad als mein Vater, der Gefreiter war, damit ich ihm einmal zu Hause befehlen könnte», sagte er mit einem Lachen.
«Nein, Scherz bei Seite. Meine Motivation, eine militärische Laufbahn einzuschlagen, war, in jungen Jahren zu lernen, grosse Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere.»
Im Gespräch mit dieser Zeitung schilderte er seinen Weg zum Berufsunteroffizier. Wie jeder Schweizer Bürger wurde er zum Dienst am Vaterland gerufen. Er durfte als Panzersoldat in Thun einrücken. Schon bald kamen die ersten Gespräche für das Weitermachen. Nach Beendigung der Gespräche und Selektionen konnte er in die Unteroffiziersschule, ebenfalls in Thun, einrücken und sich dort zum Panzerkommandanten ausbilden lassen. Nach der Unteroffiziersschule und dem Abverdienen des Wachtmeisters stellte er fest, dass ihm die Arbeit mit der Ausbildung der Rekruten und mit den Panzern sehr gut gefallen hat. Er meldete sich als Zeitsoldat beim Lehrverband Panzer/Artillerie. «Nach zwei Jahren als Zeitsoldat entschied ich mich dann für eine Laufbahn als Berufsunteroffizier», erzählt Hurschler.
Die Ausbildung zum Berufsunteroffizier beginnt mit zwei Selektionsprüfungen im Lehrverband Panzer/Artillerie. Wenn diese bestanden sind, kommt die Aufnahmeprüfung an der Berufsunteroffiziersschule der Armee. «Die Ausbildung beinhaltet sehr viele Themen», sagt Hurschler und zählt sie auf: Gestaltung von Lehrplänen über Psychologie, Konfliktmanagement, Sport und so weiter. Im Grund wie eine Ausbildung zum Lehrer. Natürlich kommen auch militärische Themen wie Taktik, Führung und Ausbildung an den Waffen nicht zu kurz. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit ist in der Ausbildung wichtig, darum gehören auch Sport, Märsche und militärische Übungen zum Wochenprogramm.
Zweijährige Ausbildung
Die Ausbildung absolvierte Christian Hurschler in der Berufsunteroffiziersschule der Armee in Herisau (AR). Wie bei jeder Ausbildung gab es am Ende der zwei Jahre eine Abschlussprüfung. Zusätzlich muss noch eine Diplomarbeit verfasst werden. Hurschler ist Berufsunteroffizier der Schweizer Armee und erwarb sich zusätzlich noch das Diplom zum Erwachsenenausbildner. So ist er seit 2017 als Fachausbildner im Bereich Kampfpanzer auf dem Waffenplatz Thun tätig.
Jeder Tag gestalte sich etwas anders, sagt Hurschler: «Durch Rapporte, vor allem unvorhergesehene Ereignisse, ist kein Tag wie der andere. Hinzu kommen Tagwachtkontrollen oder Abendarbeiten. Auch Corona macht sich im Wochenprogramm bemerkbar. Da es zurzeit keinen Wochenendurlaub für die Truppe gibt, muss die Organisation der Samstag- und Sonntagsarbeit bewerkstelligt werden.»
Stabsadjutant Christian Hurschler ist ledig und wohnt in Hünibach bei Thun. An den Wochenenden ist er ab und zu in Engelberg. Seit 2015 ist er Präsident des UOV Obwalden. In der Schützengesellschaft Engelberg ist er aktiver Schütze und Fähnrich. Der Rütlischützengesellschaft Engelberg gehört er als Aktiv- und Vorstandsmitglied an. Seine Präsidialarbeit bezeichnet Hurschler «als sehr wichtig, da sie die Akzeptanz des Militärs in der Bevölkerung stärkt».
Oberst i Gst Daniel Bänziger, Kommandant der Panzerschule 21, sagt: «Christian Hurschler ist ein Panzermann durch und durch sowie mit Leidenschaft Berufsmilitär. Er liebt, was er tut, und zeigt darum bei seiner Arbeit Herzblut. Er ist aber nicht nur ein Fan des Kampfpanzers 87 Leopard WE, sondern möchte insbesondere diese Freude an unsere jungen Kader und Rekruten weitergeben. Er ist ein geschickter und passionierter Ausbildner und erfüllt die hohen Anforderungen bestens.»