Melissa Steuri
Nicht mehr lange und die Luzernerinnen und Luzerner dürfen die Speisen des neuen Küchenchefs im «Wilden Mann» geniessen, schreibt PilatusToday am Donnerstag. Der Restaurantführer «Gault-Millau» bezeichnet Sascha Behrendt als ehrgeizigen und guten Koch. Wo auch immer er am Herd stehe, habe er seine Fans und punkte hoch.
Bereits bei seiner vorherigen Stelle, dem Tropenhaus Frutigen, habe der Deutsche bewiesen, wie geschickt er mit den Produkten des Hauses umgehen könne, heisst es weiter. Nun wartet das neue Ziel: das Restaurant Wilden Mann in Luzern – ein Lokal mit einer 500-jährigen Geschichte und 14 «Gault-Millau»-Punkten. «Ich habe das Gefühl, im ‹Wilden Mann› Menschen getroffen zu haben, die alle lieben, was sie tun, und mit guter Laune zur Arbeit kommen. Überall spürt der Gast die Liebe zum Detail. Das kommt mir sehr zugute, da meine Küche ähnlich aufgebaut ist», antwortet der Spitzenkoch auf die Frage, warum er sich für den «Wilden Mann» entschieden hat.
Vom Land in die Stadt
Zwei Jahre arbeitete Behrendt in Frutigen im Berner Oberland. Nun zieht es ihn wieder zurück in die Stadt.
«Luzern ist eine sehr schöne Stadt, in die man sich nur verlieben kann.»
Abgesehen davon kennt der 33-Jährige die Luzerner Gastroszene bereits. Er ist beispielsweise ein Gast des Restaurants Maihöfli. Zudem zählt er zu den Kunden der Luzerner Fleischproduzenten. Sein Ziel ist es, 15 «Gault-Millau»-Punkte auch im «Wilden Mann» zu erreichen. Damit wäre das Restaurant der fünfte Betrieb in der Stadt Luzern mit 15 Punkten.
Behrendts Spezialitäten sind übrigens Saucen, wie er selbst erzählt. «Ob Demi-Glace, Beurre blanc oder eine leichte Vinaigrette. Für mich sind Saucen unverzichtbar und ein sehr guter Transporteur für Geschmäcker, Handwerk, Liebe und Leidenschaft.»
Neustart mit neuem Küchenchef
Im «Wilden Mann» musste man sich nach zwölf Jahren einen neuen Küchenchef suchen. Das Restaurant will mit Sascha Behrendt aber nicht nur in dieser Hinsicht einen Neustart wagen. «Wir hatten eine schwere Zeit. Zwei Jahre lang war mein Gourmetrestaurant Sauvage wegen der Coronamassnahmen praktisch eingeschlafen. Wir mussten das Angebot verkleinern und den Gegebenheiten anpassen. Das wollen wir nun wieder ändern», erklärt Arno Affolter, Direktor des «Wilden Mann». Sascha Behrendt sei dafür der richtige Mann. Er sei nicht nur im Gourmet bewandert, sondern könne auch gutbürgerlich kochen.
Spitzenkoch will sesshaft werden
Der Deutsche ist laut «Gault-Millau» bekannt dafür, dass er nie lange an einem Ort bleibt. Arno Affolter hat deswegen aber keine Bedenken. Er glaubt, dass der Koch im «Wilden Mann» eine langfristige Arbeitsstelle gefunden hat. «Er wird bald 34 Jahre alt. Er hat die wilden Jahre, die Wanderjahre, hinter sich und Erfahrungen gesammelt. Ich bin überzeugt, dass er in Luzern sesshaft wird.» Sascha Behrendt bestätigt, dass seine «Wanderzeit» nun vorbei sei. Er wolle, wie sein Vorgänger, sehr lange im «Wilden Mann» arbeiten.