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Zug

Beim Thema EVZ sehen einige Stadtzuger Gemeinderäte rot

Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug befasste sich an seiner Sitzung am Dienstagabend, 31. August, mit einem Beitrag an die Winteruniversiade 2021, die im Dezember in der Zentralschweiz stattfindet. Die Titelkämpfe im Eishockey steigen in der Bossard-Arena. Der Beitrag war unumstritten, aber die Debatte befasste sich bald mit einer anderen Organisation, dem EV Zug.

Schlag den EVZ, den aktuellen Schweizer Meister im Eishockey, ist im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) das Gebot der Stunde. Als vor der Sommerpause ein Zwischenbericht über eine Erhöhung der Bossard-Arena dem Stadtparlament vorlag, sahen sich einige Parlamentarier bereits in einer Debatte über die Umsetzung dieser Idee des EVZ.

So gesehen war die GGR-Debatte am Dienstagabend, 31. August, eine nahtlose Fortsetzung, nur der Anlass war ein anderer. Der Stadtrat machte der Volksvertretung einen Beitrag von 250'000 Franken an die im Dezember anstehende Winteruniversiade in der Zentralschweiz beliebt. Dieser Sportanlass mit internationaler Ausstrahlung hätte bereits im Januar 2021 stattfinden sollen. Die Pandemie machte den Organisatoren jedoch einen Strich durch die Rechnung. Der Beitrag war unbestritten, bot aber einigen Gemeinderäten eine Plattform, um ihre Anti-EVZ-Mission auf einen neuen Level zu haben. Dies, weil bei diesem Geschäft auch die EVZ-Organisation mit im Geschäft ist.

Gemeinderat Martin Iten (ALG-CSP) fand, dass der «EVZ seitens der Stadt weiss Gott schon auf vielen Ebenen stärkstens unterstützt» werde. Er forderte, dass das Logo der Stadt Zug auf die Spielertrikots des EVZ gehöre. GLP-Vertreter Stephan Huber legte dann noch eine Schippe drauf. Hubers Stein des Anstosses: Dass die EVZ-Gastro AG als Vermieterin der Immobilie Bossard-Arena auftrete. Er könne, so Huber, nicht verstehen, dass dies so gehandhabt werde. Huber sagte zudem, dass «die Stadt Zug beim EVZ den allergrössten Teil der Fixkosten übernimmt». Der beantragte Betrag sei als Unterstützung für die Winteruniversiade deklariert, so der GLP-Parlamentarier, es handelt sich «einmal mehr um eine indirekte, versteckte Subventionierung der multimillionenschwere EVZ-Holding-Gruppe». Huber vermutete im Weiteren, dass die Kunsteisbahn AG mit dem EVZ unter einer Decke stecke. Beide Institutionen könnten den Profit aus solchen Mieten ja aufteilen: «Insbesondere, wenn sie ihn mit einem Geschäftspartner wie der Kunsteisbahn teilen müssen, die zwar vorgibt, eine profitorientierte Aktiengesellschaft zu sein, jedoch keinerlei Interesse daran hat, dem EVZ auch nur einen Franken des staatlich subventionierten Gewinns streitig zu machen.»

Antrag der SP zu Ausfallzahlungen nur knapp abgelehnt

SP-Gemeinderat Urs Bertschi stellte nach seinem Votum den Antrag, sollte der Anlass aus gesundheitspolitischen Gründen wieder gestrichen werden, sollten die Ausfallzahlungen nicht an die EVZ-Organisation überweisen werden wie bei der Absage im Januar. Dieser Antrag scheiterte mit 20 Nein- zu 16 Ja-Stimmen nur knapp. Die SP sei, wie ihre Vertreterin Barbara Gysel offenbarte, «nicht Feuer und Flamme» für die Vorlage.

Gemeinderat Benny Elsener (Die Mitte) fand es hingegen bedauerlich, dass von diesem Winteruniversiade-Event in Zug nur wenige profitieren würden. Die Hotels und die Restaurants gingen leer aus. Elsener hofft, dass wenigstens die Moderatoren des Schweizer Fernsehens «ein Herz für Zug haben». Aber er wollte dann doch festgestellt haben, dass «Zug für viel Geld eher wenig bekommt».

Dem für das Geschäft zuständigen Stadtrat André Wicky blieb am Schluss nur die Feststellung, dass bezüglich des Beitrages alles mit rechten Dingen zugehe. Er stellte nicht in Abrede, dass das aktuelle Dreiecksverhältnis Kunsteisbahn, Stadt Zug und EVZ neu zu regeln sei. Er versprach noch in diesem Jahr eine Auslegeordnung. Einige Gemeinderäte haben sich in dieser Angelegenheit ja schon mal warm geredet, wenn es beim «Schlag den EVZ im Meisterjahr» ins dritte Drittel geht.

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