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Konzerte

Die Operettenwelt lebt im Entlebuch wieder auf

Nach fünfjähriger Pause führen am Wochenende um die 80 Musikerinnen und Musiker wieder Operettenlieder in der Pfarrkirche Entlebuch auf. Ohrwürmer sind garantiert.

Peter Blum als Heiri in «De Heiri hät es Chalb verchauft» in der Pfarrkirche Entlebuch.
Bild: Bild: Hannes Bucher (16. November 2022)

Das Operettenfieber grassiert in Entlebuch wieder. «Endlich», sagen alle Beteiligten. Seit der erfolgreichen Produktion «Madame Pompadour» von 2017 blieb der sich alle drei Jahre öffnende Vorhang der Operettenbühne pandemiebedingt geschlossen. «Der Vogelhändler» war für 2020 vorgesehen – aber damals und auch ein Jahr später mussten die angelaufenen Proben wegen Corona abgebrochen werden. Petra Wey-Hofstetter, Präsidentin der Theatergesellschaft Entlebuch, sagt:

«Wir alle haben die Operettenwelt, das Zusammensein arg vermisst.»

Damit hat es nun ein Ende. Dieses Aufbruchsgefühl ist an der Hauptprobe omnipräsent. Zugegen sind die Solistinnen und Solisten der Operettenbühne Entlebuch, der Orchesterverein Entlebuch (Leitung Katja Lassauer) und der Gemischter Chor Entlebuch (Leitung Herbert Renggli).

Zwar geht es (noch) nicht auf die traditionelle Bühne im Hotel Port, sondern es ist die Pfarrkirche Entlebuch, wo sich gut 80 Beteiligte einfinden. Und es hebt sich an diesem Wochenende auch nicht der Vorhang für den «Vogelhändler». Damit muss noch zugewartet werden, bis die Bühne im «Port»-Saal wieder zur Verfügung steht. Aber es wird wieder gemeinsam musiziert und gesungen: Ein Operettenkonzert mit Aufführungen am 19. und 20. November ist angesagt. «Ein bunter Strauss mit Operettenliedern, welche die Herzen höherschlagen lassen», verheisst das Programm.

Viele Ohrwürmer aus der Operettenwelt

Dieses verspricht nicht zu viel, wie sich an der Hauptprobe zeigt. Die Herzen des Publikums dürften sich rasch und weit öffnen. Bei der Auftaktouvertüre aus «Der Zigeunerbaron» scheint sich die aufgestaute Energie der Zwangspause schlagartig zu entladen. «Endlich wieder» liegt musikalisch in der Luft; befreiend, energiegeladen wird musiziert.

«Juheissa, Hurrah!», heisst es dann aus dem «Bettelstudent». Christa Hofstetter, Anja von Muralt, Petra Wey und Peter Blum machen damit den Auftakt zu einem gelungenen, gut zweistündigen Konzertabend mit einer bunten Auswahl von «Ohrwürmern». «Was kann der Sigismund dafür» singt etwa das Duett Anja von Muralt und Willy Portmann. «Als dir die Welt voll Rosen hing» präsentieren Fabian Lustenberger und Philipp Renggli.

Beeindruckend in Stimme und Ausstrahlung ist unter anderem Christa Hofstetter. Aus der «Paganini»-Oper von Franz Lehár singt die Sopranistin mit René Tellenbach «Niemand liebt dich so wie ich», und Violinist Gabriel Miranda spielt virtuos das Violinsolo aus derselben Oper.

Die junge, professionelle Sopranistin Raphaela Felder begeistert mit einem Couplet aus «Die Fledermaus». Mit liebevollem Schalk und toller Stimme singt und interpretiert Peter Blum den Ohrwurm «De Heiri hät es Chalb verchauft» aus «Die kleine Niederdorfoper».

Kurz: Die Operette in Entlebuch lebt weiter – überzeugend, lustvoll, leidenschaftlich. Das macht viel Lust auf das Konzert und auf die nächste Operetteninszenierung. «Der Vogelhändler» von Carl-Zeller soll 2024 oder 2025 auf die Bühne kommen.

Infos unter www.operette-entlebuch.ch

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