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Kanton Uri

Das Einkommen der Urner Bauern steigt um 5 Prozent, bewegt sich aber weit unter dem schweizerischen Durchschnitt

Das landwirtschaftliche Einkommen 2021 der Urner Bäuerinnen und Bauern hat gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent oder um 2066 Franken zugenommen. Die landwirtschaftlichen Einkommen im Talboden sind deutlich höher als in der Bergregion.

Max Müller, Co-Präsident des Urner Bauernverbands, befürchtet, dass das Problem Wolf für Nutztierhalter immer schlimmer wird, da der Bestand rasant gestiegen ist.
Bild: Bild: Georg Epp (Erstfeld, 17. November 2022)

Alljährlich organisiert der Bauernverband Uri ein Treffen bäuerlicher Organisationen und Landräte, um den Lagebericht zur wirtschaftlichen Situation der Urner Landwirtschaft zu präsentieren. Am vergangenen Donnerstag war es bei der Familie Zgraggen im Bielenhof in Erstfeld wieder so weit. Das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern in Uri stagniert seit Jahren auf tiefem Niveau. Die Agro-Treuhand Uri, Nid- und Obwalden GmbH hat wiederum eine Statistik über die Urner Landwirtschaft erstellt, Geschäftsführer Mathias Zgraggen erläuterte Details des Berichtes. Das landwirtschaftliche Einkommen der Urner Bäuerinnen und Bauern hat gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent oder um 2066 Franken zugenommen. Für 2021 beträgt es im Durchschnitt der 109 ausgewerteten Betriebe 40’900 Franken. Das sei deutlich unter den Vergleichswerten der Bergbetriebe aus der ganzen Schweiz, diese erreichten ein durchschnittliches landwirtschaftliches Einkommen von 58’700 Franken.

Das Einkommen stagniert über die letzten 5 Jahre auf tiefem Niveau, mit einer leichten Erholung im 2021. Im Vergleich mit der gesamten Schweiz, wo der Pflanzenbau unter der misslichen Witterung litt und ein Überangebot auf dem Schweinemarkt die Preise sinken liess, profitierten die Urner Landwirte von steigenden Preisen bei der Milch und beim Zucht- und Nutzvieh sowie von guten Preisen beim Schlachtvieh. Auch die Direktzahlungen bei den ausgewerteten Betrieben sind leicht angestiegen.

Deutliche Different zwischen Talboden und Bergregion

Innerhalb des Kantons Uri besteht nach wie vor eine deutliche Differenz zwischen der Hügelregion (Talboden) und der Bergregion. Die landwirtschaftlichen Einkommen im Talboden sind deutlich höher als in der Bergregion. Da auch die Nebeneinkommen leicht zugenommen haben, beträgt das durchschnittliche Gesamteinkommen 65’000 Franken. Gegenüber den Vorjahren ist das ein Plus von 4,8 Prozent oder knapp 3000 Franken. Es ist zu beachten, dass dieses Einkommen das Familieneinkommen ist, das vom Betriebsleiter/der Betriebsleiterin und dem Ehepartner erwirtschaftet wird. Die Spannbreite der landwirtschaftlichen Einkommen von den wirtschaftlich schlechteren zu den besten Betrieben ist sehr gross. Während einzelne Betriebe erfolgreich wirtschaften, kämpfen andere ums Überleben ihres Betriebs.

Danian Gisler vom Amt für Landwirtschaft orientierte über das Thema Wolf und Herdenschutz.
Bild: Bild: Georg Epp (Erstfeld, 17. November 2022)

Wolf und Herdenschutz – 54 Risse durch Grossraubtiere im Kanton Uri

Damian Gisler, Vorsteher im Amt für Landwirtschaft, orientierte zum Thema Wolf und Herdenschutz. Im Kanton Uri wurden 54 Risse durch Grossraubtiere registriert, 58 Nutztiere wurden entschädigt. Zwei Abschussbewilligungen für Einzelwölfe waren erfolglos, Einzelwölfe abzuschiessen sei sehr schwierig, meinte Damian Gisler. Im Teilprojekt Wolfsmanagement sind Vorschläge für die Anpassung im Jagdgesetz; präventive Regulierung analog Steinwild genau zur richtigen Zeit positioniert worden. Der Bund hat zusätzlich 5,7 Millionen Franken für Herdenschutzmassnahmen gesprochen. Nutztierhalterinnen und Alpbewirtschafter erhalten die Möglichkeit, bei den Kantonen Gesuche zur Finanzierung von Sofortmassnahmen einzureichen. Max Müller, Co-Präsident des Bauernverbandes Uri, ergänzte, dass Uri in Sachen Wolf von anderen Kantonen recht umzingelt werde. Er befürchtet, dass das Problem für Nutztierhalter immer schlimmer werde, da der Wolfsbestand rasant angestiegen sei.

Zu Beginn des Informationsabends orientierten Marco Gut und Martin Grisiger vom Laboratorium der Urkantone detailliert über die Afrikanische Schweinepest und über die Infektionskrankheit Moderhinke.

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