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Isenthal

Bald gibt’s Daniel Koch als Holzstatue

Der Holzbildhauer Peter Bissig schafft eine Figur von und für den obersten Seuchenbekämpfer. Sie dient auch einem guten Zweck.
Nach dieser Skizze soll die Holzfigur angefertigt werden. (Peter Bissig / Urner Zeitung)

Christian Tschümperlin

Er gilt als Ruhepol der Krise. Woche für Woche tritt er vor die Kameras und referiert unaufgeregt über Infektionsketten, Hygienemassnahmen oder darüber, ob nun Kinder Treiber der Pandemie seien oder nicht. Der oberste Seuchenbekämpfer hat derzeit mehr als nur einen Vollzeitjob und seine Müdigkeit ist ihm manchmal anzuhören. Die Rede ist von der Stimme aus dem Bundesamt für Gesundheit, von Daniel Koch.

Vom ersten Auftritt an Ähnlichkeiten erkannt

Kochs stoische Ruhe hat den Isenthaler Bildhauer Peter Bissig beeindruckt. «Schon bei den ersten Pressekonferenzen stellte ich eine Ähnlichkeit zwischen Daniel Koch und meinen Figuren fest.» Bissigs Figuren, die «roten Manndli», geniessen einen Nimbus, für den sie weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt sind. Ihre Unverkennbarkeit verdanken sie der schlanken, ja schlaksigen Statur. Von der Ähnlichkeit inspiriert, schuf Bissig eine Skizze, in der Daniel Koch als eine seiner typischen Holzfiguren zu sehen ist.

Er teilte die Skizze auf Facebook. Damit hat der Isenthaler Holzbildhauer ein überwältigendes Echo ausgelöst. Und er rief alte Freunde auf den Plan. Luzia und Franz Schuler aus Schattdorf waren begeistert. «Kochs Ruhe und Kompetenz schaffen Vertrauen. Und wir sind auch begeistert von Bissigs Figuren, von dieser Skizze im Speziellen», sagt Luzia Schuler. Als ihr Gatte Franz das Bild sah, meinte er spontan: «Peter Bissig muss diese Skizze unbedingt umsetzen. Wir sollten ihm den Auftrag erteilen.» Die beiden ergriffen die Initiative und traten mit Peter Bissig in Verbindung.

«In Kürze wurde eine Sammelaktion ins Leben gerufen, um die Grundlagen für die unüberhörbare Aufforderung zur Umsetzung zu schaffen», berichtet Bissig. Da es dem Künstler wichtig ist, mit dieser Figur absolut nicht zu verdienen, kommen die Spenden vollumfänglich dem IKRK, dem früheren Arbeitgeber von Daniel Koch, zugute. Damit die Spenden transparent über ein separates Bankkonto abgewickelt werden können, gründete man einen Verein. Das Ziel: Sobald 1000 Franken eingegangen sind, sollte sich Peter Bissig an die Arbeit machen.

Am Sonntagabend wurde die Aktion auf Facebook und auf Bissigs Website aufgeschaltet. «Schon in der Nacht auf Montag ging es los. Inzwischen sind bereits über 3000 Franken eingegangen», so Luzia Schuler. Die Spenderinnen und Spender, grösstenteils Privatpersonen, stammen nicht nur aus Uri, sondern auch von ausserhalb des Kantons.

Arbeitsprozess soll dokumentiert werden

Die Skizze von Daniel Koch hatte Bissig übrigens in nur zehn Minuten angefertigt. Die Holzskulptur will er innert drei Tagen vollendet haben. «Da ist viel Routine dabei», sagt er. Ans Werk geht der 38-Jährige in seiner Isenthaler Holzbildhauerei, einem Ein-Mann-Betrieb, in dem schon sein Grossvater schreinerte. «Diese Figur wird etwas aufwendiger, weil es eine Karikatur ist. Man soll Koch erkennen.» Die aus weichem Lindenholz gefertigte Statue soll zwischen 1,20 und 1,60 Meter gross werden. Seinen Arbeitsprozess will Bissig via Social Media und für die Spender dokumentieren.

Bis gestern jedenfalls wusste Daniel Koch nichts von seinem Glück. Das Geschenk soll im Sommer übergeben werden. «Wir hoffen natürlich, dass Daniel Koch das Kunstwerk auch annimmt», sagt Bissig.

Für Spendenwillige wurde folgendes Konto eingerichtet: AfaL, c/o Franz Schuler-Arnold, Teiftalgasse 10, 6467 Schattdorf, IBAN CH53 0078 5001 4815 2156 6. Mit der Spende wird man automatisch Mitglied des Vereins. Weitere Infos unter: www.holzbildhauen.ch.

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